Re: Emily Jane White – Victorian America (2009)

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go1
Gang of One

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NatsumeEine schöne Überraschung: Laut Talitres (Emilys französisches
Label) erscheint das zweite Album bereits am 12. Oktober.
Live funktionieren die neuen Stücke jedenfalls prächtig.

Um die Info oben zu korrigieren: Das Album ist hierzulande am 30. Oktober erschienen.

Aber wichtiger ist natürlich: Es ist schön geworden. Der Einfluss von Cat Power (vor ihrer Soul-Phase) ist nicht zu überhören, aber da Chan Marshall solche Musik nicht mehr selber macht, ist eine Nachfolgerin hochwillkommen.

Emily Jane White bietet hier alternative Singer/Songwriter-Musik im Geiste der späten 90er Jahre mit einem deutlichen Alt.Country-Einschlag, der sich nicht nur im Einsatz der Pedal Steel zeigt. Sie macht „Herbstmusik“, introvertiert und manchmal etwas wehmütig. Das Album ist im Großen und Ganzen eine ruhige Angelegenheit, aber durchaus abwechslungsreich. Außer der schönen Stimme mag ich vor allem, wie hier Violine und Cello um die akustische Gitarre drapiert werden; es gefällt mir aber auch, wenn die elektrische Gitarre, wie in „Red Dress“, für eine düstere Atmosphäre sorgen darf. Beim Hören gestern Abend kam mir das Album dennoch ein wenig zu lang vor, mit seinen 60 Minuten, aber vielleicht lag das nur an meiner nachlassenden Aufnahmefähigkeit.

“Victorian America“, der Titelsong ist der eingängigste hier; er ist auch einer der schönsten, aber beileibe nicht der einzige Höhepunkt. Besonders ergreifend ist die Art, wie Emily Jane White den Refrain singt, zart und gefühlvoll, unterstützt vom Schlagzeug und den Streichern:

I hope that you listen up America
Now that the bones are laid upon the grave
A giant flood took Louisiana
But it took more than just the city of New Orleans

Für eine ausführliche Beschreibung des Albums überweise ich euch an das Klienicum.

Wie ist denn ihr erstes Album so im Vergleich zum neuen? Das ist seinerzeit an mir vorbeigegangen.

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To Hell with Poverty