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@ otis:
Ich bin da ganz bei dir.
Ich denke, dass Dylan a) diese Musik wirklich mag und er b) es weiß, dass er nicht wenige seiner Fans und Exegeten wieder einmal befremdet. Aber nichts von wegen Stinkefinger.
Das bringt mich auf die Parallele mit Self Portrait (die ich im Gegensatz zum Weihnachtsalbum wenigstens kenne). Nashville Skyline war ein wirklich hübsches, simples und entspanntes Album gewesen. Dass es einige hassten, weil sie es nicht verstanden: um so besser. Aber Self Portrait war leider bloß platt, wirr und in der Ausführung sogar recht lieblos. Und durch keinen Meta-Diskurs mehr zu retten. Für mich war die erste Begegnung mit diesem Album (als ca. 18jähriger Dylan-Jünger) so ziemlich die verstörendste meines gesamten Lebens als Musik-Rezipient. Dylan musste verrückt sein!
Lieblosigkeit wird man dem Xmas-Album wohl nicht vorwerfen können. Wahrscheinlich ist es im Gegenteil etwas gar zu allerliebst. Betulich trifft es wohl am besten. Das mag bei Weihnachtsplatten die Regel sein, doch war mir eben solches schon bei Modern Times negativ aufgefallen. (Together Through Life gefällt mir übrigens besser.)
Die Verwirrung über das Album hält sich also meinerseits in engen Grenzen. Wie gesagt: Es passt durchaus ins Bild.
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)