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latho Wobei ich mich in der Gothic-Folge nicht an größere Erwähnung der Sisters erinnern kann
Wieso sollten die Sisters auch Erwähnung finden? Der Herr Eldritch wundert sich doch regelmässig selber über diese Einordnung…
Lohnen sich LPs von X-mal D?
Hat pinch schon ganz gut auf den Punkt gebracht (wie meistens). Ich würde noch die „Incubus Succubus“ 12″ auf ZickZack hinzuaddieren wollen.
X mal D hatten damals im UK einen totalen Exotenbonus, die Briten waren schwer entzückt, den ihnen bekannten Siouxsie-/Bauhaus-Sound in deutscher Sprache vorgeführt zu bekommen. Klare Sache, strenger Goth(-Rock) mit teutonischem Anstrich: damit assoziierte man u.a. doch gleich Dinge wie Bunkeratmosphäre, Murnau, graues Grenzmauerwerk und industrielle Präzisionsarbeit… Hui, wie aufregend!
Im eigenen Land zählte der Prophet erst einmal nichts. Das Versäumnis wurde erst richtig zur Tragik, als der deutsche Dark Wave noch nicht einmal ein knappes Jahrzehnt später auf die Erfolgsspur geriet. Auch hier kann man sagen: als hätte die NDW nach Alfred Hilsbergscher Definition nie stattgefunden. Selbst Jürgen Engler, der es besser hätte wissen müssen, gab ’ne peinliche (Gruft-)Party… Kurz, hätte man sich an den Frühwerken von X mal D orientiert, anstatt zu denken, man müsse den fett gewordenen Blixa in Punkto Geschwurbel noch übertrumpfen – oder vor Respekt zitternd irgendwelche kanadischen Electrowüstlinge zu imitieren, so wäre das Ganze womöglich etwas schlanker, reduzierter und weniger peinlich ausgefallen.
Wie auch immer, um mich mal an der Farbenlehre a la A. Huwe zu versuchen: „Fetisch“ ist ein spröder wohliger Albtraum (durchaus positiv gemeint) in Steingrau bis Aschfahl. Ein Bummel durch Folter- und Inquisitorenkeller. Mir ****1/2 wert.
„Tocsin“ dagegen ergiesst sich in samtigen Schwarz bis Mitternachtsblau. Die Gruftromantik erreichte die Band jetzt vollkommen. Trotzdem immer noch weitgehend unpeinlich, da A. Huwe hier (noch) keinen Hang zum aufgeblasenen Pathos zeigt. ****
Mit „Viva“ kamen dann die Farben. „Polarlicht“ noch schön funkelnd, der „Matador“ in warnendem Rot – und das „Feuerwerk“ augen- und ohrenbeleidigend in wüstem Bunt. **1/2
Das feiste Herumgerocke von „Devils“ habe ich weitgehend verdrängt. Die Platte wurde wenige Wochen nach Anschaffung wieder schnellstens abgestossen…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad