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grandandtIch weiß, aber es ging mir um die Bandbreite am Anfang der Gothbewegung, wo noch alles im Entstehen und Ausprobieren war. Da kammen noch die Einflüsse aus verschiedenen Richtungen, wie Industrial, Punk, New Wave usw.
Ähem, im Idealfall die Einflüsse und „Richtungen“, aus denen sich (der gute – höhö…) Goth zu 90% zusammensetzte. Die restlichen 10% waren eine aromatische Gewürzmischung aus V.U., Friedhofserde, Eitelkeit, Krokodilstränen aus dem Jammertal, sog. Gothic-Novels, alten Horrorschinken, eine Prise Gespenstergeschichten a la Peter Gabriel (auch wenn es keiner damals wahrhaben wollte… – eine meiner Stationen zwischen Kindermusik und „ernsthaftem“ [sic!] „Szenegänger“ war Genesis…) und viel Haarkleister…
Mittelalter, Pippi Langstrumpf, Adams Family, die Meenzer Fastnacht und unendliche Doofheit kamen erst später dazu…
Da gab es diese „typische“ Uniformität noch nicht, mit der man automatisch Gothic verbindet.
Tja, die berühmte Uniform der Nonkonformisten. Ein Thema für sich…
Darauf bezogen sich meine Beispiele, etwas die Bandbreite aufzuzeigen.
Ich weiß auch nicht, warum immer die Bandbreite mit den ewigen Sisters- oder Joy Division-Klonen erklärt werden will. Auch wenn nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, so ist diese „Bandbreite“ für mein Verständnis auch bei Künstlern wie z.B. Danielle Dax, Virgin Prunes, Bone Orchard, UK Decay, Creaming Jesus und eben auch Dead Or Alive (man höre sich deren Debut-Single an…) zu suchen und zu finden. Hatte ich übrigens schon mal die erste Adam And The Ants-LP („Dirk wears white sox“) erwähnt? Für die Doku allerdings zuviel verlangt – habe auch keine Kabinettstückchen erwartet, X mal D waren bereits die Überraschung!
Und wenn Du (zurecht) Dead Or Alive anführst (der Burns mit seinen aufgepumpten lippen sieht schon Scheiße aus), könntest Du auch EBM mit erwähnen …
Hatte mich gestern noch mit meinem Kollegen unterhalten – und wir beide vermissten in der Tat die (logische) Entwicklung und Fortsetzung hin zum EBM. Wäre sinnvoller gewesen, als diesen Metalpart aufzuzeigen, der eh nicht harmonierte. Man merkte doch, daß es zwischen Bands wie Celtic Frost und den Wave-beeinflussten Goths keinerlei Verbindungspunkte gab. Da konnten C.F. tausendmal „Mexican Radio“ covern, gejuckt hat das keinen von uns damals. Wie schon gesagt, dieser unsägliche Goth-Metal-Crossover kam erst später – und war eine üble Panscherei…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad