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Sonic JuiceUnd sogar Singles mit Kussmund von Koko! Jedenfalls wenn man sich den enormen Spaß gönnt, mal ein Konzert der Band zu besuchen. Die Lady ist auf der Bühne ein veritabler Wirbelwind und transportiert so viel „excitement“, dass man sich eigentlich keine Gedanken mehr macht, ob das nun Originale oder Wiederauflagen sind. Für das nächste Biopic von Tina Turner würde ich sie sofort casten. Auf Platte finde ich das allerdings nicht ganz so überzeugend, da höre ich schon deutlicher das Gefälle gegenüber den großen Vorlagen, gerade stimmlich ist die gute Koko schon vergleichsweise limitiert. Und eine Platte (fast?) nur mit Coverversionen, wenn auch gut gewählten, finde ich ohnehin selten zwingend – allenfalls als schönes Souvenir zum Konzert.
Bei mir wären das also ca. ***, und bei Dir?
Die Band gibt es meines Wissens seit 2010 und ist seitdem intensiv auf Tour. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass dieses Album seine Existenz zum Teil auch dem von dir angesprochenen “Souvenir-Charakter” für Konzertbesucher verdankt. Die zwölf Studioaufnahmen kann man aber auch unabhängig von diesem (möglichen) Hintergrund genießen. Koko Davis muss für mich nicht auf Augenhöhe mit Turner, James oder DeSanto singen; so etwas gelingt nur wenigen. Ich glaube auch nicht, dass jemand derartiges erwartet.
Dein delektabel (***) ist als Wertung gar nicht so übel. Ich selbst würde das Album als formidabel (****) bezeichnen, auch weil es ein ganz wunderbares, leidenschaftliches Tanz-Album ist. Soul music ist ja im Grunde hauptsächlich für Beine, Hüften und andere Körperteile gedacht und gemacht. Beim Excitements-Debüt funktioniert diese ansteckende Bewegungsmusik jedenfalls ganz prächtig. Und gutgemachte Cover-Versionen stören mich überhaupt nicht. Die sind mir sogar lieber, als Mimikry-Soul oder neuerfundene Imitationen.
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