pinch Ausschließlich politisch-moralische Betrachtungsweisen reichen da nicht aus.
Wahrscheinlich setze ich mich damit dem Vorwurf der Kleingeisterei aus, aber in dem Fall von Veit Harlan gelingt es mir absolut nicht den moralischen Aspekt herauszunehmen. Dieser Mann hat mit ‚Jud Süß‘ den wahrscheinlich übelsten, mit Sicherheit aber bekanntesten Propagandafim der Nazizeit geschaffen und ich habe große Schwierigkeiten mir seinen Namen in einer Liste vorzustellen, in der evt. auch Namen wie Max Ophüls oder Robert Siodmak auftauchen.
pinch: Harlans Blick für Licht und Räume, für Landschaften, (plastische) Bauten, für Details, die um die eigentliche Geschichte kreisen, sein Gefühl für filmischen Rhythmus, für Atmosphäre und inszenatorische Finesse. Die großartigsten Momente seiner besten Filme („Die goldene Stadt“, „Opfergang, „Immensee“…) sind von geradezu unbeschreiblicher Sinnlichkeit, Eleganz und Feinheit.
Weil ich ausser ‚Jud Süß‘ keinen Film von Harlan kenne, kann ich die von dir beschriebenen Qualitäten nicht beurteilen. Selbst wenn dem so wäre würde das wohl nichts an meinen anfangs beschriebenen Schwierigkeiten ändern.
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Living Well Is The Best Revenge.