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Joachim HentschelDass sich da kein größerer Verlag dazwischengeschoben hat, ist am Ende wahrscheinlich sogar ein Vorteil. Weil so auch niemand den Autoren zwingen konnte, die Interviews stärker zu edieren. Viele unbezahlbare Stellen wären bei einer Auswertung in der kommerziellen Presse oder Verlagslandschaft sicher unter den Schneidetisch gefallen.
Wahre Worte. Wie sagte schon Dieter Hallervorden: „Fernsehredakteure haben eine einmalige Begabung: Sie können die Spreu vom Weizen trennen. Und die Spreu senden sie dann.“ Man ersetze „Fernsehredakteure“ und „senden“ durch „Lektoren“ und „veröffentlichen“, dann stimmt’s wieder. Ein Verlag hätte wohl aus Kostengründen zuerst die farbigen Fotoseiten gestrichen und dann einige Interviews an wichtigen Stellen gekürzt. Aber auch die „Welcome to my Nightmare“-Rubrik wäre in ernster Gefahr gewesen. Die Schilderungen der Pleiten hätten in den Augen eines Lektors womöglich zu sehr am Nimbus des seriösen Musikjournalisten kratzen können.
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