Re: The Cassandra Complex

#7227269  | PERMALINK

bender-rodriguez

Registriert seit: 07.09.2005

Beiträge: 4,310

Ziemlich treffende Beschreibung, Irrlicht.
Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, daß The Cassandra Complex-Platten trotz dem oftmals trashigen, bzw. Goth-kompatiblen Einsatz der elektrischen Gitarre immer wieder im „EBM“-Fach der Plattenläden landeten und in einschlägigen Clubs recht oft rotierten. Und je nachdem, wo der Schwerpunkt des Einsatzes der Instrumente in den CC-Stücken zu verorten war, so konnte man zwischen Gothic, Electro-Punk, elektronischem New Wave und eben EBM seine persönlichen Lieblingssongs herauspicken. Ich favorisierte immer das elektronische Spektrum – aber vor allem gefiel mir die Frühphase der Band am Besten – nach „Cyberpunk“ klinkte ich mich aus, da CC immer mehr in das langweilige Fahrwasser des Nineties-Dark Wave gerieten. So als wolle man dem befreundeten Andrew Eldritch auf Biegen und Brechen Konkurrenz machen…
Nebenbei muß ich allerdings ein kleines Veto zu dem Prädikat „Albumband“ einlegen:
Neben den unbedingt zu erwähnenden frühen 12″-Singles („Moscow Idaho“, „March“, „Datakill“, der Throbbing Gristle-Coverversion „Something Came Over Me“ und deren flipside „Angels In The Sky“) ist das Debut „Grenade“ mein Lieblings-CC-Album. Auch die Freunde des gepflegten Wave-Pop dürften hier was zu entdecken haben: man vergleiche das melodieselige „Motherad“ mit diversen New Order-Stücken.
Ein ungemütlicher, zäher und düsterer – allerdings grandioser – Moloch hingegen ist CC mit der „30 Minutes Of Death“-EP gelungen, die dem Genre eine nicht gerade unbedeutende Facette hinzufügen konnte.
Lesenswert waren vor allem auch die damaligen Interviews mit Rodney Orpheus, der sich als unterhaltsamer, witziger und vor allem intelligenter Mensch souverän darzustellen vermochte.

--

I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad