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Prefab Sprout – „Let’s Change The World With Music“
(Ministry Of Sound/Edel, 4. September)In jeder guten Redaktion gibt es mindestens einen Bewunderer von Prefab Sprout. Würde dieser, vermutlich um 1970 herum geborene Mensch nun versuchen, einem Uneingeweihten die Herrlichkeit von Paddy McAloons Gesamtwerk zu erklären, würde er sich in etwa so vorkommen wie Opa, der vom Krieg erzählt. Jedes einzelne Prefab-Sprout-Album schien zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung wie aus der Zeit gefallen, doch in einer Welt, wo Lady Gagas Vampirzähne oder fünfzigminütige La-Roux-Konzerte wichtiger sind als Bob Dylan, wirken die Songs von McAloon antiquierter als je zuvor. Schon der rührende Album-Titel „Let’s Change The World With Music“ (den man heutzutage wohl erst mal als ironisch gebrochen auffassen würde) weiß von der Vergeblichkeit seines Unterfangens. Im Infoschreiben wird behauptet, es habe seit dem Meisterwerk „Andromeda Heights“ (1997) keine Prefab-Sprout-LP mehr gegeben, was zwar blanker Unsinn ist, aber auch egal – außer langjährigen Aficionados kümmerte das fabelhafte „The Gunman And Other Stories“ (2001) sowieso niemanden. Das Material auf „Let’s Change The World With Music“ wollte McAloon ursprünglich auf „Jordan: The Comeback“ (1990) folgen lassen, ließ die Demo-Versionen dann aber doch gute 15 Jahre im Schrank liegen, bevor er sie 2008 einer abschließenden Bearbeitung unterzog. Natürlich waren fast alle Lieder von Prefab Sprout steter Glanz und schwingende Poesie, doch „God Watch Over You“, „Sweet Gospel Music“ und das alles überragende „Music Is A Princess“ („Music is a princess/ I’m just a boy in rags“) gehören ab sofort auch zu den großen Paddy-Momenten. Warum die Gedichte, Beschreibungen und Erinnerungen dieses Mannes so großartig sind? Weil Paddy McAloon Musik an sich als etwas Unbegreifliches begreift. Folgen wir seinem epischen Atem! Folgen wir dem Gunman! (9) Jan Wigger
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