Re: Volker Lechtenbrink

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sonic-juice
Moderator

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Chip Jackson
Ja, da magst du natürlich Recht haben. Natürlich hatte er auch vorher schon einen gewissen Status. Der stand ihm sicher auch zu.
Mir ist bewusst, dass auch U2 einen Song mit ihm machten, nur für seine Stellung unter den Durchschnittshörern ist schon Rubin verantwortlich. Wenn man überlegt, dass Cash durch ihn in den 90er Jahren doch ein riesen Comeback hatte.
Er repräsentiert hierzulande den Country, als hätte es nie einen Anderen außer ihn gegeben. Und genau dieser Hype ist es, der mich abstößt.
Johnny Cash wurde vermarktet.
Natürlich ist seine Musik alles andere als schlecht, aber er hat als Songsschreiber nie die Größe von Leuten wie Kristofferson, Townes van Zandt oder John Prine erreicht. Klar gibt es eine Reihe Klassiker von ihm, wie etwa Ring of fire oder I walk the line. Wäre Rubin nicht gewesen dann würde sich heute keiner mehr für diese Sachen interessieren.
Außerdem hat Cash schon in den 80ern gecovert.
Dann diese ganze American Recordings-Reihe.
Klar gabs zwischendurch so grandiose Songs wie „The man comes around“.
Besonders enttäuschend ist aber auch, dass selbst damals der Highwayman-Titeltrack „Highwayman“ nur gecovert war.
Johnny Cash: Ein alter Countryheld, der in den 90ern nochmal schön den Heiligenschein und den Stempel „KULT“ drauf bekam und klasse vermarktet wurde.

Für die Einschätzung seines Werks ist es doch völlig belanglos, was der „Durchschnittshörer“ „hierzulande“ „heute“ von ihm hält und über welche Umwege (U2, um Himmels Willen!) er auf ihn aufmerksam wurde. Selbst wenn sich heutzutage kein einziger deutscher Durchschnittshörer mehr an ihn erinnern würde, würde das überhaupt nichts über die Qualität von Cash als Musiker und Songwriter (insbesondere seiner Sun-Aufnahmen der 50er Jahre) aussagen. Nur der Durschnittshörer, der sich nicht eingehender mit Cash und der Geschichte der Countrymusik auseinandergesetzt hat, kann überhaupt auf die Idee kommen, Cashs Werk vor allem auf Grundlage seiner Rubin-Aufnahmen oder sonstigen Alben und Cover-Versionen, die er mit über 40 eingespielt hat, einzuschätzen und sich negativ oder positiv von einem Hype blenden zu lassen.

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