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NachtmahrSchön, dass der unangemessene XX-Hype hier im Forum so langsam ein Gegenstück in der Würdigung der „eigenständigsten UK-Band der Stunde“ findet.
Als Threaderöffner von The XX habe ich maßgeblich den Hype wohl mit entfacht und halte immer noch sehr viel von der Band. Mir sind die Wild Beasts einfach entgangen, was ich schlimm finde. Umso mehr werde ich mich gerne daran beteiligen einen erneuten Hype zu entfachen. Das Wort Hype ist für mich diesbezüglich nicht negativ besetzt. Ich denke, dass meine Musikrezeption eher englisch geprägt ist. Dieses „In den Himmel loben“ liegt mir mehr als die deutsche Nüchternheit („ja, gar nicht schlecht in einigen Passagen“…), zumal ich wirklich begeistert bin von „Two dancers“.
Um aber nochmals auf das Entgangene sprechen zu kommen. Ecki Stieg (FFN/ Grenzwellen) sagte in einem Interview, dass er nie die Aussage von John Peel (Shows von ihm zum Download: http://peel.wikia.com/wiki/Peel_Mailing_List) verstehen konnte, dass es ihn verrückt mache, wenn es da draußen eine Band gibt, die es verdient hätte entdeckt und gespielt zu werden, die er aber nicht kennt. Es würde schließlich immer Bands geben, die Einem entgehen. Genau dieser Absolutheitsanspruch Peels macht seine Größe aus. Bei der Größe seines Musikgeschmacks hatte diese Aussage verheerenden Folgen, was die Menge an Zeit anbelangt, die er in Musik investiert hat. Ich komme da nur drauf, weil ich sein Denken in meinem kleinen Rahmen nachvollziehen kann. Es wird wohl nie Jemanden mehr geben, der dieses Musikwissen hat, was Peel besaß. Warum ich die ganze Zeit von John Peel rede?
Würde er noch leben, er hätte sie mir schon auf dem Debut näher gebracht. Davon bin ich überzeugt. Nun gibt es keine John Peel Shows mehr. Dafür das Internet, Tausende von Radiostreams und Seiten mit dem Ergebnis, dass ich scheinbar doch eine wichtige Band verpasse. Selbst Paul Baskerville hat nichts vom neuen Album gespielt. Ich erzählte meine Sorge meinem Radiokollegen und Freund Jörg (Waiting for the weekend, Gast Moderator bei SVM), der meine Sorge nicht verstand und sagte, dass es doch toll sei eine neue Band jetzt entdeckt zu haben und es nicht auf einen Wettkampf hinauflaufen sollte, wer denn ein Stück zuerst spielt. Es ist doch egal, ob das 2003 oder wann auch immer geschehen ist. Es würde immer Bands geben, die man nicht kennt. Da dachte ich wiederum an Ecki Stiegs Ausspruch.
Nachtmahr, dann sehen wir uns wahrscheinlich beim Konzert!
@Carrot Flower: Dann sprach ich also doch von Pathos. Ich meinte damit diesen gefühlsbetonten Gesang, der ausbricht und sich nicht zurücknimmt. Du weisst ja, dass ich solchen Gesang präferiere. Der The XX Vergleich passt gesanglich überhaupt nicht, da dort doch eher cool gesungen wird. Ich kam eben nur mit The XX, weil sie soviel Aufmerksamkeit bekommen haben und Wild Beasts bisher jedenfalls nicht (beide aus England, Wild Beasts vielleicht ein Tick besser). Was die beiden Bands verbindet, ist allerdings, dass es zwei Sänger (bei The XX eben ein Sänger und eine Sängerin) gibt, die sich sehr gut ergänzen.
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