Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Solokünstler › James Brown › Re: James Brown
Also zuerstmal hacke ich nur ein klein wenig auf dem Retro-Soul herum (ich mag Sharon Jones aber auch Amy Winehouse, und auch den Retro-Hippie Kravitz hör ich heute noch, wie Du ja weisst).
Zweitens hängt das Nicht-Kennen aller neuen Strömungen wohl damit zusammen, wie sie sich das Musikgeschäft in den letzten Jahrzehnten beschleunigt hat, wie es zersplittert ist, wie heute jeder Aufnahmen machen kann und sie auf irgendwelchen Kanälen verbreiten. Das sind dann in den wenigsten Fällen die Kanäle, die wir aus den 50ern, 60ern und 70ern kennen (Radio, TV, grosse Label, die sich Marketing-Abteilungen leisten und Promo machen etc etc). Es gibt auch hier im Forum immer mal wieder Hinweise auf solche „kleinen“ Szenen oder Leute, die irgendwo am Rand mit wenig Beachtung etwas Neues tun – aber das alles zu verfolgen, und das zugleich auch noch global zu tun, das wäre wohl kaum noch möglich (und interessiert mich auch nicht wirklich, ich hör ja meinen Retrotortenjazz).
Und ja, irgendwie ist natürlich alles Retro, Elvis hat ja seinen Hüftschwung von… ooops, lassen wir das lieber. Aber ich weiss was Du meinst und das stimmt zu einem gewissen Grad. Wirklich spannend wird’s aber dann, wenn aus den übernommenen Elementen etwas neues entsteht, so wie bei Brown in den Jahren 1964-69 oder so zu beobachten ist, als er den Soul von der Songform löste, den Beat und Rhythmus immer mehr in den Vordergrund brachte, Funk fand, entwickelte, erfand… und sowas ist bei Sharon Jones nunmal einfach nicht der Fall (auch wenn Binky Griptite fraglos einer der geilsten Namen aller Zeiten ist).
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba