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kramerDass „Krach“ (Free Jazz ist übrigens kein Krach) einen aber allgemein auf Free Jazz vorbereitet, oder den Zugang erleichert, stimmt einfach nicht.
Ich finde zunächst nicht, dass Du mir eine persönlich gemachte Erfahrung kategorisch absprechen kannst, das hat einfach nichts mit richtig oder falsch zu tun, sondern mit individuellen Hörkonditionierungen. Glaub mir, es stimmt in meinem Fall.
Deinen Ansatz, etwas in verkopft (und was ist das Gegenteil? „verbaucht“?) bzw. künstlerisch (gegenüber was? archaisch?) einzuteilen, teile ich nicht. Verstehe auch nicht, warum es für den Genuss von „le sacre du printemps“ oder „I Wanna be your dog“ mehr Kopfeinsatzes bzw. intellektueller Vorarbeit bedürfen sollte als für „Alabama Feeling“ (zumal sich Doyle wohl auch nicht weniger intensiv mit Musiktheorie auseinandergesetzt haben dürfte als etwa Ron Asheton). Dafür brauch man nur offene Ohren und eine gesunde Portion Neugier. Weshalb haben denn viele Leute erstmal Schwierigkeiten mit solchen Platten? Da geht es doch nicht um schwarz oder weiß, intellektuell oder soulful-expressiv, sondern einfach um fehlende bzw. ungewohnte Strukturen und Klänge, die man erstmal nicht als angenehm wahrnimmt (deshalb „Krach“ in Anführungszeichen, Du wirst ja wohl gewusst haben, wie ich das meine). Konkret: Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass ein Bender (auch falls er sich bislang wenig mit diesem Genre auseinandergesetzt haben sollte) aufgrund seiner musikalischen Sozialisierung schneller und unkomplizierter Freude an der Platte haben könnte als jemand, der bislang vornehmlich Beach Boys, Beatles und Americana goutiert hat. Reine Mutmaßung, aber zumindest aus Erfahrung abgeleitet.
In Bezug auf die verschiedenen Strömungen des Free Jazz hast Du sicherlich recht, aber hier in diesem Thread geht es nun mal ganz konkret um den Free Jazz in Gestalt von „Alabama Feeling“, daher sehe ich das Problem nicht so recht.
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