Re: Arthur Doyle Plus 4 – Alabama Feeling

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otis
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Sonic JuiceOhne zu kokettieren, muss ich sagen, dass ich größere Zugangsprobleme zu ABBA-LPs habe als zu Arthur Doyle (und das ist nicht abwertend gegenüber den Schweden gemeint).

Ich würde hier für mich nicht von Zugangsproblemen reden, aber auflegen würde ich eine ABBA-LP nicht, wenn ich eine hätte. Diese gern. ;-)

Sonic JuiceFür mich stellt sich die LP derzeit noch als buchstäblich zwiespältiges Vergnügen dar. Seite 1 ist durchweg faszinierend … Und Seite 2 kann nach meinem jetzigen Empfinden die Spannung nicht ganz aufrechterhalten, das kommt wohl schon durch den erstaunlich leisen Einstieg, aber auch durch den Klang, der mir anders abgemischt vorkommt. Diese präsenten Bässe fehlen nun vollkommen, das Schlagzeug hat öfter Pause, die Improvisationen im Mittelteil wirken auf mich weniger energetisch und getrieben, vielmehr suchender und letztlich auch zielloser.

Das sehe ich etwas anders. So sehr du mit der Beschreibung der A-Seite auch meine Eindrücke widergibst, so sehr höre ich die zweite Seite anders. Es stimmt, die Drums von Sinan sind großartig auf der Platte und hier weniger vertreten und der Bass auf der ersten Seite war ungemein spannend z.B. in A Little Linda, aber dafür höre ich auf Seite 2 sehr beseelte Momente, beinahe schon spirituell (im besten Sinne). Weit kontemplativer und weniger wirkungsvoll meinetwegen, aber nichtsdestotrotz eher meine Fave-Side. Wenn auch mein Fave Track auf der ersten ist, der erwähnte Linda et al.

Ich wundere mich im Übrigen etwas über mich. Ich habe die Platte jetzt fünfmal gehört (was bei mir häufig ist nach so kurzer Zeit), habe sie jedes Mal ausgesprochen gern gehört. Und ich frage mich, ob ich meine alten Vorurteile gegenüber Free Jazz langsam korrigieren muss. Immerhin habe ich vor fast vierzig Jahren z.B. Brötzmann und Schoof live gesehen, also sind es nicht nur Vorurteile.
Kramer, deinen Hinweis auf Sunny Murray habe ich sehr wohl gelesen und die Platte gerade bestellt. Weitere Tipps bzgl. Free Jazz solltest du hier ruhig geben, wenn auch etwas ausführlicher als beim erwähnten Murray.

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