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TokyoEyeMan darf auch nicht vergessen, dass „das ganze Drumherum“ für junge Musikkonsumenten sehr wichtig ist. Die Mode, die Musikvideos, aber auch die Musikproduktion (Stichwort Loudness, oder die allgemeinen technischen Standards etc.) war in den 80ern vollkommen anders und werden von Teenagern heute bestenfalls als lustig, sicherlich jedoch als uncool definiert.
Ganz normale Sache! Teenager, die gleich und ohne Übergang mit Bob Dylan und den Stones anbandeln, werden von mir genauso mit verhaltener Skepsis beäugt wie die Jungspunde, die denken, sofort mit Joy Division oder Kraftwerk ihren Einstand geben zu müssen. Auf alle Fälle werden sie ein paar Fragen zu beantworten haben…
Ging mir übrigens als jungem Pop-„Entdecker“ nicht anders: das aktuelle Geschehen war das primär interessanteste und natürlich beste. Lange Haare, Bärte, Schlaghosen und flatterige Hippieaccessoires grundsätzlich „uncool“ und lächerlich (ähem, ganz speziell die Hippieaccessoires und haarigen Angelegenheiten halte ich bis heute noch für eine unschöne Sache – wohlgemerkt…). Erst mit der Zeit treten die (sicherlich wichtigen) Popmusik-„Begleiter“ wie Aussehen, Styling, Posing, etc. in den Hintergrund, bzw. werden zumindest von Fall zu Fall als gleichberechtigt eingestuft. Und: Robert Smith ohne ordentlich gestylte Vogelnestfrisur funktioniert halt gar nicht…
Ich selbst kenne die Musik aus den 80ern noch, höre die „Popsachen“ von damals aber eher heimlich verschämt (Stichwort Orinoco Flow, Wuthering Heat etc. *räusper*). Da kommt mir La Roux gerade recht.
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Die Aussage „Popsachen“ müsstest Du allerdings etwas näher definieren. Die Achtziger-„Popsachen“ waren ja nicht gerade eine absolut homogene Angelegenheit (auch wenn manche Zeitgenossen dies immer so darzustellen versuchen…). Auf alle Fälle ist so nichtssagende Säusel-Muzak wie „Orinoco Flow“ nicht gerade typisch für die Achtziger – so wie dieser Pseudo-Eso-„Pop“ eigentlich für gar keine Epoche im Speziellen stehen kann (denn der wabert so bedeutungslos durch Zeit und Raum, daß man ihn nicht zu fassen vermag – und das will man im Grunde auch auch gar nicht, oder?).
Und naja: Mit La Roux dürften wir es wohl mit den letzten Ausläufern der 80s-Retro-Welle zu tun haben. Viel mehr muß ich davon nicht mehr haben – obwohl das Ganze z.T. schon Spaß gemacht hat… (aber zu gut 60-70% auch vollkommen überflüssig war, wenn man ehrlich ist)
Die Beatles sind schon so alt, da kommt es auf ein paar Jahre nicht an.
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Richtig und falsch zugleich! Es gibt halt auch Beatles-Songs (so wie es selbstverständlich auch immens viele andere ähnlich gelagerte Popsongs von verschiedensten Interpreten gibt), die funktionieren eben nur, wenn man in einem gewissen Alter ist. „Yellow Submarine“ oder „Ob-La-Di Ob-La-Da“ möchte ich nunmal nicht mehr hören, wenn ich über 20 bin…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad