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fuchs[…]
Und ein wunderbares Zitat, das den Moralaposteln unter den Schreibern hier die Leviten liest.Für mich der Inbegriff des Spießertums:
Menschen, die bei der Beurteilung von Kunstwerken durchscheinen lassen: Wir wissen, was sich gehört, wer auf der Seite der guten Moral steht und wer nicht. (Wir sind natürlich auf der richtigen Seite und außerdem so gebildet, dass wir leicht entlarven, wie die bösen Kräfte die anderen armen Idioten manipulieren.)
Wie oben schon geschrieben – eine moralische Überlegenheit über Nazis, die maße ich mir jederzeit an.
nail75Dementsprechend ist Totalitarismus eine theatralische, bombastische Party mit einem exaltierten schwulen Protagonisten und banalen, aber effektiven Hintermännern?
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Eigentlich schon. Theweleit hat ja das männerbündische, verklemmt-homosexuelle des vor allem faschistischen Männlichkeitswahns ja schon beschrieben. Wobei Theweleit aber ja wohl 60s-Fan ist und nicht Queen-Aficionado …
Bender RodriguezHier muß ich Dir natürlich recht geben. Das kann man im Einzelfall natürlich nie genau bestimmen. Ähnlich funktioniert es natürlich auch mit den Einflüssen und Vorbildern in der Rock-/Popmusik: wenn ich z.B. bei irgendeiner Neo-Postpunk-Band ganz offensichtlich Joy Division heraushören will, kann es selbstverständlich auch so sein, daß diese sich direkt auf Velvet Underground bezieht…
Das verschwimmt irgendwann, vor allem, wenn nicht allzu dreist kopiert wird und dann ist eine exakte Bestimmung der Vorbilder schwieriger, es muss eben nicht immer das Bekannsteste sein, nur darauf wollte ich hinaus.
Bender Rodriguez
Jedoch zurück zur Riefenstahl-Ästhetik als stilistischer Einfluß: in den meisten Fällen dürfte wohl tatsächlich eher die prominentere Version Pate gestanden haben…
Ganz klar, Zustimmung.
Bender Rodriguez
Sorry, da ich die Platte nicht habe, kann ich nicht damit dienen. Habe auch kein Bild irgendwo finden können. Aber wie otis die 7″ schon beschrieb, sieht das Teil offenbar wirklich nicht besonders spektakulär aus. Denk Dir einfach eine 7″, die nochmals ein zweites Loch verpasst bekommen hat.
Ok.
genosse schulzTrotz nicht von der Hand zu weisender Parallelen die zwischen beiden Systemen verlaufen, greift die Totalitarismus-Theorie da eben nicht, bzw. zu kurz. Der Kommunismus als ein an alle Menschen gerichtetes (wohl unhaltbares) Glücksversprechen hat wohl durch diesen Anspruch auf Künstler wesentlich stärker inspirierend gewirkt als der Faschismus, der viele Gesellschaftsgruppen genau davon auschloss.
Ganz klar der Unterschied zwischen beiden.
genosse schulz
Keine Frage. Aber eben auch zum Körperkult des Sozialistischen Realismus .
Stepan Karpow: „Freundschaft der Völker“, 1923-24
Der Unterschied: im Faschismus waren sie immer nackt…
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.