Re: It’s the song, not the singer? Moral und Musik

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fuchs

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Saarah
Und noch was, weil da immer „Moral“ gebraucht wird. Moral ist etwas anderes, als ideologische Verblendung. Natürlich kann ein Musiker eine „schlechte“ Moral haben, und dennoch tolle Songs schreiben. Moral bezieht sich ja nicht gerade auf Genozid, sondern umfaßt ja auch Dinge wie: Darf ich lügen, darf ich meine Frau /meinen Mann betrügen, usw.

Tut mir leid – verstehe ich nicht, hier geht irgendwie alles durcheinander.

Zunächst mal heißt der Thread ja „Moral und Musik“, also müssen wir immer über Moral reden.

Außerdem hat hier niemand über Moral als ideologischer Verblendung gesprochen. Verblendung ist stark wertend. Moral ohne eine Ideologie, die dahinter steht, ist aber doch wohl nicht vorstellbar. Wie wäre es denn sonst erklärbar, dass etwas in einer Kultur als moralisch unbedenklich gilt und in einer anderen als unmoralisch?

Dann sprichst du von „schlechter“ Moral. Schlecht von welchem Standpunkt aus? Wer legt das fest, welche Moral gut oder schlecht ist? Eine Ideologie, wer sonst?

Und wieso bezieht sich deiner Meinung nach Moral nicht auf Genozid, sondern nur auf Lügen oder Fremdgehen? Was ist mit dem Tötungsverbot, das praktisch in allen Kulturen gilt? Das soll keiner Moral unterliegen?

Davon abgesehen: Ich verstehe nicht, wieso du ständig den Faschismus als Quelle der Unmoral heranziehst. Genau hier entlarvst du ja die Forderung nach moralischer Beurteilung von Kunst. Es gibt noch andere moralische Standpunkte, die Kunst be- oder verurteilt haben und zu ihrer Zeit als hochmoralisch galten wie z.B. der Vatikan mit seinem Index.
Bei dir beschleicht mich das Gefühl, dass du gern Sachen auf den Index setzt, sobald die dahinter stehenden Moral dir gefällt.

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fuchs "And they couldn't prevent Jack from being happy..."