Re: Rolling Stone Juli 2009

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faspotun

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Sasha Grey: Generation XXX
Sie ist 21 Jahre und gilt als die neue Porno-Prinzessin, sieht sich selbst aber als Vorkämpferin selbstbestimmter weiblicher Sexualität. Sie wird von Rock-Stars ebenso verehrt wie von Regisseur Steven Soderbergh, der sie für seinen neuen Film besetzte. Gelingt Sasha Grey der Sprung ins seriöse Fach?

Ich finde diese Sasha Grey-Verehrung, die ja auch hier im Forum um sich greift, recht schräg. Inzwischen gibt es ja auch „youTube für Erwachsene“, da kann man ohne weiteres zu Sasha Greys Haupttätigkeit recherchieren. Und was man dort zu sehen bekommt, hat mit selbstbestimmter weiblicher Sexualität wenig, sehr wenig zu tun. Es ist die in diesem Metier übliche weibliche Erniedrigung. An ihrer „challenge to make adult films more creative“, an der ist sie (bis jetzt) offenbar gescheitert. Und was mal in der NY Times stand, nämlich dass sich ihre pornographische Karriere vor allem „by the extremity of what she is willing to do“ auszeichne, scheint auch nicht aus der Luft gegriffen zu sein.

Was macht Sasha Grey nun so besonders? Was unterscheidet sie von all denn anderen Mädchen, die mit Blick aufs schnelle Geld ins Pornobusiness einsteigen? Natürlich macht Sasha Grey das sehr clever, dass sie sich jetzt in kulturell wertvollere Gefilden vorwagt – unter Ausschlachtung der Medienwirksamkeit ihrer „sündenvollen Vergangenheit“. Ob aber mehr dahinter steckt, bleibt abzuwarten. Ich zweifle etwas – in einem auf youTube (dem richtigen) gefundenen Interview macht sie auf mich jedenfalls keinen besonders tiefgründigen oder reflexiven Eindruck.

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