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pink-nice
Aber auch nur für 2 Songs….ganz schwach das Ganze…kaum gute Melodien. … Das plätschert alles nur so dahin….hört sich an wie Outtackes vom vorigen Album. … für mich sind das 08/15 Melodien.. mit nen bissl krach dazwischen und Floyd abgekupferten(nach 4 x hören) … aber vielleicht bin ich auch vom vielen Beatles hören zu sehr melodieverwöhnt.
Entspricht exakt meinem Eindruck – vor genau einer Woche nach dem ersten Durchgang! Inzwischen habe ich „The Incident“ an die zehn- bis zwölfmal gehört und empfinde auch, daß sie sich gehörig gesteigert hat. Müßte ich eine Bewertung vornehmen, würde das Album als Ganzes derzeit wohl bei knapp **** liegen.
Die erste CD lässt sich problemlos und ohne Ausfälle durchhören, jede Nummer hat an Profil gewonnen und gute Melodien gibt es zuhauf. „Great Expectations“ hätte für mich gerne etwas länger sein dürfen, die Titelnummer (also Stück 6), „Octane Twisted“, „I Drive The Hearse“ und „Time Flies“ haben für mich inzwischen richtige Klasse. Vor allem letzteres hat seinen anfänglichen Effekt als „Dogs“-Plagiat für mich völlig verloren. Es ist ein absolut eigenständiger Song der damit nichts mehr zu tun hat. Irgendjemand sprach hinsichtlich der Ähnlichkeiten zu diversen Stellen aus „Animals“ von einer „Hommage“, und genauso sehe ich das jetzt auch. „Time Flies“ ist für mich im Moment ganz klar der Höhepunkt des Albums, und im Anschluss daran kommt die Quasi-Reprise des Intros „Occam’s Razor“ (jetzt „Degree Zero Of Liberty“ benannt) ebenfalls wunderbar und mit deutlich gesteigertem Druck daher.
Mit der zweiten CD hadere ich noch: „Flicker“ und „Remember Me Lover“ sind sehr schön, mit „Bonnie“ kann ich dagegen nichts anfangen. „Black Dahlia“ klingt trotz guter Akkorde für mich wie hundertmal gehört. Generell habe ich den Eindruck, daß diesmal Wilson in vielen alten Schubladen herumgekramt hat.
Trotz meines ansonsten positiven Eindrucks: Es ist nicht zu leugnen, daß es im Vergleich zu früheren Alben, besonders zu FOABP und „In Absentia“ diesmal keinen wirklich typischen Albumsound gibt. Daher kommt mir das Ganze schon irgendwie gestückelt vor, auch wenn die Einzelteile selbst überwiegend gelungen sind. Außerdem erschließt sich mir bisher nicht, nach welchen Kriterien Wilson die Einzelstücke der ersten CD aneinandergereiht hat und warum folglich die vier Nummern der zweiten abgetrennt wurden.
Weiterhin bin ich mit der Produktion unzufrieden. Es bleibt für mich dabei, daß die Bässe generell zu sehr im Hintergrund stehen und es daher an Dynamik mangelt. Außerdem fehlt es mir im Klangbild an Transparenz und Brillianz. So manche Akustik-Perle müßte viel strahlender klingen als hier.
Wenn Wilson in der nächsten Dekade noch mit an vorderster Front stehen und als kreativer Schrittmacher gelten will, müßte er allerdings auch in dieser Hinsicht etwas mehr bringen als diesmal.
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