Re: Death in June

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bender-rodriguez

Registriert seit: 07.09.2005

Beiträge: 4,310

genosse schulz“Und Basta!“ bei der Antifa? Normalerweise herrscht bei deren Plenen doch anstrengendstes Grundsatzgelabere, das nie ein Ende findet.

Das kenne ich in der Tat allerdings auch so… (man zwang uns als Initiatoren einer Musik-Veranstaltung, die in den Räumlichkeiten eines linken JuKuz stattfand, einmal in der Woche beim „Hausrat“ zu erscheinen. In 20-25 min. waren unsere Themen abgehakt => siehe „…und Basta! Das ist unser JuKuz, wenn’s Euch nicht passt, dann…“; der Rest des Abends war ein Paradebeispiel linksorientierter Weltfremdheit. Und daß man um Mitternacht auch mal als Werktätiger heim ins Bettchen wollte, wurde mit Verwunderung und Verachtung quittiert. Und wehe, man hatte zwischendurch Hunger und wollte sich eine Mahlzeit, die Fleisch enthält, irgendwo bestellen…)
Jedoch kann die Antifa auch eines ganz gut: jüngere, noch gut zu manipulierende Menschen solange aufhetzen, daß sie Dummheiten begehen. Wie z.B. gemietete Band-Transporter von solchen Künstlern anzuzünden, die der Antifa nicht in den Kram passen – welch heldenhafte Tat im Kampf gegen den Faschismus! Die Versicherung zahlte dafür…
Übrigens: Ein famoses Beispiel für deren tolle Diskussionskultur…

Nun, meine Erfahrungen mit diesen Spinnern sind mittlerweile auch schon 3 Jahre alt, von Mottenkiste möchte ich da trotzdem noch nicht sprechen. Ein, sich vor allem in der schwarzen Szene herumtreibender, Mitkommilitone, nach eigenen Worten „Bekennender Neu-Heide“, versuchte mich immmer wieder vom „richtigen Weg“ zu überzeugen und steckte mir zu diesem Zweck hin und wieder selbstgebrannte DIJ-CDs und okkulte Fanzines zu.

Keine Ahnung warum, aber irgendwie hatte der einen Narren an mir gefressen. Er fiel bei Vorlesungen und Seminargruppen, mit, na sagen wir mal „altdeutschen“ Meinungen zu Israelis oder US-Amerikanern, beharrlich unangenehm auf. Höhepunkt war die Bezeichnung „nationalsozialistische Akt-Fotografie“ bei einem Bild mit Leichenbergen aus dem KL Buchenwald. Dieser unsymphatischer Zeitgenosse, äusserlich wie gedanklich ein 50/50-Mix aus Fascho und Gothik, war sich für DIJ jedenfalls nicht zu fein…

Hört sich eher an, wie ein noch tief in der Pubertät steckender Mitläufer-Pseudo-Grufti aus den „neuen“ Bundesländern mit Profilneurose, bzw. der meint, seine Umwelt schenke ihm nicht die ihm gebührende Beachtung. Auf alle Fälle ein gehöriges Arschloch. Bei mir wäre er mit diesen Mätzchen nicht durchgekommen…

Das wären dann, je nach Umfrage, so zwischen 15-25%. Nicht gerade klein, diese Schnittmenge zwischen schwarz und braun.

Die Schnittmenge zwischen Strassenköterbunt und (-)braun ist allerdings auch nicht zu verachten…

Übrigens, Bender: in deinen Argumenten zweimal „Höchstwahrscheinlich“ zu verwenden, nun ja.

Mit der Gothic-Szene habe ich schon vor Jahren abgeschlossen, habe allerdings noch einige Bekannte, die mich mit den aktuellen Begebenheiten informieren. Und mit diesen Neu-Heiden-Deppen möchte ich persönlich keinen Umgang pflegen, weiß allerdings um deren Sichtweise der kulturellen Dinge und die Art ihrer „elitären“ Musikrezeption. If you want to defeat your enemy, know him… Aber um das Ganze zu 100% abzuklopfen, laß uns doch eine statistische Erhebung initiieren…

Und um die (spannende!) Diskussion jetzt doch am Laufen zu halten: habe ich eigentlich schon die Zusammenarbeit von DIJ mit Boyd Rice erwähnt?

Ja, wollen wir auch gleich die Zusamenarbeit eines Frank Tovey (Fad Gadget) mit Boyd Rice noch erörtern? Genau, dieser Fad Gadget, der auch schon mit den Einstürzenden Neubauten kooperierte! Wollen wir deswegen auch noch David Tibet von Current 93 hinzuziehen? Weiterhin Marc Almond und die schwulen Jungs von Coil? Nick Cave noch erwähnen, der während einer Package-Tour in den Achtzigern zusammen mit DIJ und Boyd Rice tourte? Die eigentlich linkslastigen Industrial-Bands Throbbing Gristle und Cabaret Voltaire noch einbinden, die schon Festivalauftritte mit NON bestritten? Die ex-TG-Musiker Chris & Cosey nennen, die Boyd Rice auf einem ihrer „CTI“-Stücke seinen Monolog abhalten liessen? Oftmals pflegen Künstler eben auch rein musikalische Kontakte miteinander, weil sie die musikalische Arbeit eines „Kollegen“ schätzen, dessen Soundbild, dessen Arbeitsweise – ohne gleich dessen Gesinnung auf den ultimativen Prüfstand zu stellen. Und das ist auf gewisse Weise auch gut so!

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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad