In Zeiten, in denen undifferenzierte Nostalgieverklärung zusammen mit dem brennenden Wunsch, jugendlich bis ins Rentenalter zu bleiben (was uns u.a. noch so einen Nonsensbegriff wie „Best-ager“ bescherte…) Hand in Hand gehen, so treiben die „Kulte“ die absonderlichsten Blüten. Da wird der abgelutschteste beliebige Musik-Ramsch auf Compilations gepackt, dieser eignet sich für die kommende Mallorca-Sause im Hobbykeller bestens. Wenn man diese Materialverschwendung als „Kult-Hits der 80er“, „Fetenkult“ oder „Sommersonnendiscokulthits“ vertickt, geht der Schrott wie warme Semmeln. Genauso wie die tumben Unterhaltungsshows und das dröge Formatradioeinerlei, das bereits angesprochen wurde. Möchtegern-Coolness-Bestätigung für die „reifere Jugend“, die noch mithalten will (ja, muß), ein entwürdigendes Phänomen unserer „Event“- und Spaßgesellschaft. Ein gesellig-euphorisches Einigkeitsgefühl soll vermittelt werden – und nebenbei soll auch Grethi und Blethi die Bestätigung suggeriert werden, wirklich etwas Einmaliges zu sein, wenn sie sich dem „Kult“ angehörig fühlen („…schau Grethi, ich hab damals schon Nena gehört, voll Kult ey…“). Tja, man kann halt nicht loslassen, so wird der altbackenste Käse aus den „guten alten Zeiten“ bis in die Jetztzeit als „Kult“ gerettet, die „Jungs“ konnten ja noch richtig Musik machen damals – und so richtig dufte „kultig“ besaufen können wir uns ja immer noch so wie früher, wenn der „kultige“ Soundtrack stimmt.
Wie hier schon einmal angeführt, wurde aus der einstigen Bezeichnung „Kultband“ (den Begriff fand ich allerdings damals schon recht daneben, bzw. übertrieben), die seinerzeit immerhin noch den Touch des Exotischen vermittelte und für einen gewissen Respektfaktor sorgte, im Laufe der Zeit eine beliebige und schwammige Floskel, auf alles und jeden wahllos anwendbar.
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad