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tina toledoDas freut mich auch sehr. Auch den Rest höre ich sehr ähnlich wie Du, kenne nur „Kill Uncle“ und „Southpaw Grammar“ immer noch nicht.
Das sind in der Tat auch die zwei Alben, die von vielen Zeitgenossen als die zwiespältigsten, bzw. etwas schwerer zugänglichen Morrissey-Werke angesehen werden. Während „Kill Uncle“ für mein Dafürhalten eine etwas unausgegorene, ausgefranste und partiell ziellose Angelegenheit ist, die überdies noch wackelig produziert ist (und im Prinzip eigentlich gar nicht so arg schwer zugänglich ist…), so muß man sich für „Southpaw Grammar“ ein wenig Zeit nehmen. Nachdem ich dieses Album zum ersten Mal hörte, verschwand es für lange Zeit erst einmal im Regal – was ein grosser Fehler war! Fast zu spät entdeckte ich die besonderen Qualitäten dieses Werkes. Ist natürlich Gewöhnungssache, den dröhnenden 11 Minuten+ (!)-Moloch „The Teachers Are Afraid Of The Pupils“ als Opener auszuwählen, erscheint aber dennoch logisch – und ist ein cleverer Schachzug: ohne Umschweife und ohne lange zu fackeln hat Morrissey den Hörer gleich dorthin (beinahe schon) gedrängt, wo er ihn haben will!
Da ist die Verzweiflung des Protagonisten schon zum Greifen nahe und legt sich fast bleiern auf den Hörer, wenn es heisst „There’s too many people planning your downfall, when your spirit’s on trial, these nights can be frightening, sleep transports sadness to some other mid-brain…“.
Auch ansonsten ist Entfremdung, Einsamkeit und Unschlüssigkeit ein Thema. Oftmals fast ein bisschen zu dick aufgetragen wirkt die Produktion von Steve Lillywhite (der dafür allerdings bekannt ist – aber hier auch der richtige Mann war…). Wie auch immer, Morrissey himself soll „Southpaw Grammar“ als „Progressiv-Rock“-Album bezeichnet haben…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad