Re: P J Harvey & John Parish im Theaterhaus Stuttgart, 06.05.09

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grandandt

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Go1 hat schon alles sehr gut beschrieben; einige kleine Anmerkungen möchte ich trotzdem gerne noch äußern.

Zuerst: die Räumlichkeit war zu groß. Der Saal war so hoch, die Bühne so breit; da ist von vorn herein jede Intimität zum Scheitern verurteilt. Davon lebt aber auch die Musik von P.J und John.

Go1Die Band spielte gut, es war eine Freude, ihren kantigen und kraftvollen Indierock zu hören, doch leider gab es ein Problem mit dem Gesang: Pollys Stimme drang seltsam verzerrt aus den Lautsprechern.

Ich empfand vor allem die Abmischung der ersten beiden Stücke als zu laut und nicht sehr homogen. Es wirkte alles sehr grell. Vielleicht lag es daran, daß ich auf halbem Weg zwischen Bühne und Mischpult gesessen habe. Hinten war es vielleicht besser.
Mit den ruhigen Stücken wurde es aber dann besser.

Nachdem Polly das Titelstück des neuen Albums performt hatte (sehr überzeugend), überließ sie Parish beim anschließenden Instrumental „The Crow knows…“ die Bühnenmitte und tanzte graziös am Bühnenrand.

Ich finde das Titelstück eher furchtbar. Und es hätte im Konzert nicht sein müssen, dieses “ … fucking ass …“ …

Und das Tanzen fand es nicht graziös. P. J. halt. Außerdem hatte sie sich während des Getrippel kurz mal den Hut von Feldman (?), dem Bassisten und Keyborder der Band ausgeliehen

die das überaus enthusiastische Publikum mit ihrer Bühnenpräsenz und Ausstrahlung begeisterte. Es gab viel Applaus und am Ende sogar standing ovations. Viele waren wohl froh, sie endlich wieder oder überhaupt einmal zu sehen – das Konzert selbst kann jedenfalls nicht das ganze Ausmaß der Begeisterung erklären, denn da machte sich bemerkbar, dass die gemeinsamen Songs von Parish und Harvey nicht alle richtig gut sind.

Ich habe diese Euphorie nicht verstanden. Es war ein eher mittelprächtiges Konzert. Und ja, auf Konzertlänge gesehen, gibt es zu viele Lieder, die man weglassen könnte.
Warum hat sie zB „That Was My Veil“ nicht gespielt, eines der stärksten Lieder dieser Kollaboration.
(Ist ihr Gitarrenspiel eigentlich so schlecht, daß sie während dieses Konzertes nicht selbst zum Instrument greifen wollte?)

Ich habe anschließend noch die Gelegenheit genutzt, den überaus netten Forumianer foe und seine sympathische Frau kennen zu lernen.

Schade, man hätte sich verabreden können. Wäre nett, Euch mal kennenzulernen. Beim nächsten Mal

Und nail, ich hätte Dich doch auflesen können. Es gab sogar noch einige Karten an der Abendkasse.

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Je suis Charlie Sometimes it is better to light a flamethrower than curse the darkness. T.P.