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Starkes Album.
Ein sehr versöhnlicher Abschied der Band – Let it be als letztes Lebenszeichen wäre trauriger gewesen (auch wenn Let it be schöne Stellen hat).
So haben sie zum Schluss noch mal alles richtig gemacht.
Teil aus Überzeugung und Können, teils aus purer Not.
Das Medley auf der zweiten Seite ist aus der Not geboren. Die beiden Lennon-Tracks stammen aus der Zeit in Indien (68 noch vor den White-Album-Sessions) und waren „über“. John hat sich nicht mehr viel drum geschert und war mit seinen Gedanken bereits mehr bei seinem Solodebüt. Und es war Macca, der das ganze zusammenbaute. Hut ab. „Her Majesty“ war übrigens ursprüglich zwischen “ Mean Mr. Mustard“ und „Polythene Pam“. Das Ausklingen vor „Her Majesty“ ist noch vom Mustart-Schlussakkord. Einfach geschnitten und (genial) hintenrangepackt. Wieder Macca. Abbey Road hatte zwar mit „Come together“, „I want you“ und „Because“ drei starke „neue“ Lennonsongs, aber es waren Macca und George, die dieses Album herausragend gemacht haben. „Something“ und „Here comes the sun“ sind vielleicht die besten 2 Songs, die George je geschrieben hat. Selbst Ringo’s „Octopus’s Garden“ hat Klasse. Auf jeden Fall auch einer, wenn nicht DER beste Ringo-Song. Jedenfalls der beste unter dem Namen The Beatles veröffentlichte.
John adaptierte die „Here comes the sun/Sun King“-Idee von George um aus „Sun King“ etwas eigenes zu machen und Paul warf tolle Songs („Maxwell’s Silver Hammer“ ist die Ausnahme) dazu und entwarf das Medley. John sagte: „Ja, warum nicht“ und ab gings. Bei „The End“ spielten dann Paul, John und George nacheinander hefitge Gitarrensoli und ließen das Album mit den unschlagbaren Zeilen „And in the end the love you make is equal to the love you give“ ausklingen.
Was für ein Fazit – wie gesagt „Her Majesty“ zählt nicht wirklich als Schlußwort – um ihr Schaffen auf den Punkt zu bringen und gleichzeitig die Türen in die Zukunft aufzustoßen. Sie gingen durch diese Tür in vier verschiedene Richtungen und kamen nie wieder zusammen.
War auch okay so, es war ja alles gesagt.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue