Re: Wilco – Wilco (The Album)

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go1
Gang of One

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Flatted FifthDas höre ich genau umgekehrt. „Sky Blue Sky“ ist für mich ein Album aus einem Guß, „Wilco (The Album)“ dagegen besteht aus vielen kleineren Stücken/Ideen, die klug zu einem vielschichtigen Ganzen verwebt werden. Gediegen ist „Sky Blue Sky“ – und genau das stört mich an diesem Album. „Wilco (The Album)“ ist natürlich trotzdem nicht wirklich fordernd, nicht dass man mich missversteht, es ist meilenweit von „Yankee Hotel Foxtrot“ und „A Ghost Is Born“ entfernt, doch interessanter als seinen Vorgänger finde ich es schon. Im Gegensatz zu Dir höre ich zudem, wenn schon, dann eine ästhetische Nähe zu „Summerteeth“.

Ich sehe eigentlich keinen großen Schritt von SBS zum neuen Album, deswegen wundert es mich auch ein bisschen, warum es mir weniger gefällt als der Vorgänger. „Aus einem Guss“ versus „vielfältig“ war jedenfalls nicht der Unterschied, den ich vor Augen hatte – zumal SBS ein vielfältiges Album ist, das sowohl „Shake it off“ als auch „Please be patient with me“ umfasst, „Walken“ und „On and on and on“, also ganz unterschiedliche Tracks. SBS hatte diesen Live-im-Studio-Aspekt mit den ausgedehnteren Instrumentalpassagen; das aktuelle Album wirkt auf mich, na ja, eben getrimmt. Der Pitchfork-Kritik an SBS stimme ich teilweise zu, aber das Album hat für mich eine emotionale Resonanz, die ein guter Teil des neuen Albums nicht hat. Vielleicht liegt es daran:

Rob MitchumIt’s hard to contest Tweedy’s headspace in the making of Sky Blue Sky– the record’s themes of exhaustion and hesitantly returning to normalcy are particularly resonant in the wake of his recent rehabilitation. Perhaps it’s just a shame that the music fits the message so well; just as the chaos and space of Yankee Hotel Foxtrot fit with that record’s message of communication breakdown, Sky Blue Sky’s soothing classic rock elements feel like a desperate pursuit of comfort. Even the noisy guitar interludes (often led by Tweedy rather than Cline) play a dramatic role, absorbing the frustrations Tweedy must have accumulated during all the difficult moments documented in the record’s lyrics.

Mit Wilco (The Album) geht es mir so: Wenn ich nach „You and I“ aufhöre, habe ich das Gefühl, ein großartiges Album gehört zu haben, aber bis „Everlasting Everything“ endet, hat sich dieses Gefühl total verflüchtigt.

Meine Assoziation bei „Sonny Feeling“ war übrigens: Allman Brothers Band ca. 1973.

P.S.:

tina toledoEr (Tweedy) ist sicher kein wirklich überragender Texter, das stimmt, aber in der Periode „Summerteeth“ bis „A Ghost Is Born“ zumindest ein sehr guter, stellenweise großartiger („Via Chicago“, „Ashes Of American Flags“, „Wishful Thinking“, „Poor Places“, „How To Fight Loneliness“, to name just a few). Welche Schönheit alleine in der Gebrochenheit und Abwesenheit liegt, mit der Jeff Tweedy Zeilen wie „Oh, distance has no way of making love understandable“ singt…

Ja, das ist der beste Teil von Radio Cure. Dem, was Du da schreibst, kann ich natürlich zustimmen: Tweedy hat einige sehr gute Texte geschrieben, hin und wieder mal, und die werden durch die Art, wie er sie singt, noch besser.

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To Hell with Poverty