Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 05.04.2009 › Re: 05.04.2009
Weilsteins Wertschätzung für Moerer kann ich bestätigen. Neben Tefteller der wohl zuverlässigste Record Dealer unter den großen der Branche.
Dennoch: mir wären die Angaben etwas zu ungenau, da daraus nicht ersichtlich wird, aus welcher Back-Beat-Epoche besagte Pressung stammt. Back Beat war ja ein Sub-Label von Peacock, welches neben Duke im Besitz von Don Robey war. Dieser vertrieb seine Labels in Texas selbst, bediente sich aber landesweit der Distribution von ABC Paramount. Die Robeys ganzes Imperium 1973 aufkaufte und Peacock-Platten unter dem eigenen Imprint führte oder lizensierte (MCA). Kurzum, die Label-Lage bei den frühen Wright-LPs ist reichlich verworren. Sollte es sich bei der von Moerer angebotenen „Tonight“ um ein Red-Label-Back-Beat-Exemplar handeln, wäre der geforderte Preis ($ 200/M-) äußerst günstig. Üblicherweise wechselt die nur zum ungefähr doppelten Preis den Besitzer.
Im übrigen soll nicht unterschlagen werden, daß Peacocks Veröffentlichungspolitik selten auf eine Mehrfachverwertung der LP-Tracks verzichtete. So finden sich auf „8 Men“ etliche jener Aufnahmen wieder, die bereits 1965 auf „Tonight“ herauskamen, marginal anders abgemischt. Beide LPs zusammen weisen lediglich 14 differente Tracks auf.
Tip: sollte es Dir nicht darauf ankommen, die Originale zu ergattern, solltest Du diesbezüglich also nicht besonders anspruchsvoll sein, bliebe Dir die Option, die Wright-LPs auf grünem ABC- oder auf MCA-Label (beide renommieren mit den Back-Beat-Bestellnummern) zu erwerben, für einen Bruchteil des Preises (jeweils ca. $ 50 bis $ 60, grob geschätzt). Vor gut 20 Jahren kursierten überdies Counterfeits europäischen Ursprungs mit rotem BB-Label, allerdings in dürftiger Qualität.
Du siehst nun hoffentlich ein wenig klarer, worauf Du Dich da eventuell einläßt (?).
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