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MikkoAu weia. Du bist ja wirklich so ahnungslos.
Unterirdische Einleitung. Dieses ständige Zurückziehen auf ach so profundes Basiswissen ist ja nur Scneckenhaustaktik. Kann man nicht irgendwie durchsetzen, dass hier nur noch Hobbyhörer schreiben dürfen, die sich den „Professionellen“ vollständig anschließen, oder zumindest gefälligst nicht widersprechen ?
Ich kenne nur Plewka persönlich. Der ist in der Tat ein ganz netter Kerl. Allerdings hat er auch zum Teil haarsträubende Vorstellungen von Rockmusiktraditionen. Das Problem bei ihm ist halt, dass er sich vor allem auf deutsche Vorbilder bezieht, die zum Teil ihrerseits schon nur halbgar und ahnungslos kopiert haben.
Du nennst das ein Problem. Ich finde das abwegig.
Und da sind wir wieder bei der theoretischen Herangehensweise, wie ich sie bei Kramer bereits angesprochen habe. Meint ihr denn im Ernst, die sitzen im Proberaum, diskutieren über Vorlagen, und versuchen anhand derer dann Songs zusammenzubauen ?
Im Normalfall sind es doch erst die Hörer, die aus fertigen Songs Ableitungen konstruieren. Und zwar höchst unterschiedliche. Darüber kannst du in diesem Forum genug Material sammeln.
Den wirklichen Entstehungsprozess eines Songs stellt ihr euch viel zu bürokratisch vor. Und deshalb darf ich das mit der Ahnungslosigkeit gleich mal zurückgeben. Musik ist doch keine Geometrie, bei der man sich an alle möglichen festen Regeln zu halten hat, oder gar bei jeder zweiten Note eine Fußnote mit Quellenangabe einfügen muss, wie bei wissenschaftlichern Arbeiten. Deshalb müßte auch jeder Musiker bei einer Wortschöpfung wie „kulturelle Identifikation“ Ausschlag bekommen.
Noch was Anderes, da es im Hintergrund grad ausgerechnet um Selig geht. Plewka ist beileibe nicht der einzige Einflussgeber der Band, und vermutlich sogar die Geringste. Ich widerrum kenne nur Schmidthals persönlich, und der würde sich darüber schlapplachen, dass er angeblich auf peinlichste Weise mit ahnungsloser und beliebiger Herangehensweise illustriert, wie Kramer das nennt. Und das auch noch ohne „tiefer Verehrung“.
Das ist schon ein starkes Stück, wenn unmusikalische Presseleute den Künstlern die Ahnung von dem was sie tun absprechen. Der, der das Haus anstreicht ist völlig ahnungslos. Und der Zuschauer, der nie selbst einen Pinsel in der Hand hatte, bewertet die Arbeit.
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