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Close to the edgeDas große Problem, wie du es nennst, sind Leute, die Musik nur als theoretische Wissenschaft begreifen, und eine Art Klangarchäologie daraus machen.
Wenn du jemals selbst ein Instrument in der Hand gehabt hättest, wüßtest du, dass musizieren viel einfacher funktioniert. Vor allem braucht es dazu keine tiefe Verehrung. Würden alle Künstler mit tiefer Verehrung durch die Studios rennen, gäbe es seit 30 Jahren keinerlei Innovationen mehr. Und gerade so ein frisches und zwangloses Album wie dieses von Selig, ist bestens geeignet, um dir deine kulturelle Identifikation (was für eine bornierte Wortschöpfung) um die Ohren zu blasen.Das hochtrabende Geschwafel, mit dem du aus den Alben deiner eigenen Lieblinge den letzten Rest Leben heraussaugst, würde übrigens jeden dazugehörigen Künstler vor Lachkrämpfen verenden lassen.
Au weia. Du bist ja wirklich so ahnungslos.
Auch wenn ich nicht zu 100% der Meinung von kramer bin, sehe bzw. höre ich bei Selig genauso, dass sie ziemlich hemmungs- und planlos alles Mögliche verwursten, ohne sich ernsthaft und intensiv damit auseinanderzusetzen. Das Ergebnis klingt in meinen Ohren immer noch einigermaßen passabel. Darin unterscheide ich mich von kramer u.a.
Und glaube mir, Plewka und Co. überlegen sich ziemlich genau was sie tun und wie sie es tun. Sie machen Musik nämlich durchaus nicht so frisch und zwanglos, wie Du es gerne hättest. Unbekümmert trifft es vielleicht besser. Unbekümmert von wirklicher Tradition und den Wurzeln ihrer diversen Versatzstücke nämlich.
Ich kenne nur Plewka persönlich. Der ist in der Tat ein ganz netter Kerl. Allerdings hat er auch zum Teil haarsträubende Vorstellungen von Rockmusiktraditionen. Das Problem bei ihm ist halt, dass er sich vor allem auf deutsche Vorbilder bezieht, die zum Teil ihrerseits schon nur halbgar und ahnungslos kopiert haben.
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