Re: Warum hat der schwarze Rock´n´Roll aufgehört oder ist das überhaupt so?

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minos

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Herr Rossi@Minos: Da gibt es andere Experten (ich bin’s nicht!), aber das sind eigentlich keine Geheimtipps. Neben den klassischen Beat-Bands etablierten sich im UK ab 1962/63 Bands, die sich auf Rhythm & Blues bezogen – z. B. The Animals, The Yardbirds, John Mayall’s Bluesbreakers, Them, Spencer Davis Group, natürlich auch The Rolling Stones. Die haben sicher maßgeblich zu dem beigetragen, was dann „Rock“ wurde, neben Bands wie The Who oder The Kinks, die ja auch einen härteren Sound hatten als die Beat-Bands der ersten Generation.

@ Herr Rossi:
Bei Ausdruck „R&B-Bands“ hatte ich auf anderes, mir volkommen Unbekanntes aus dem Beginn der 60er gehofft. Die erwähnten Bands sind sicher mehr oder weniger stark vom Blues beeinflusst (Yardbirds!) von mir aus auch R’n’B. Wobei sich diese Bands doch – zumindest dem zu urteilen, was ich kenne – teils deutlich unterscheiden. Und bei den Kinks höre ich keine besonders starken Blues/R’n’B-Einflüsse.
Wie dem auch sei und wie man sie auch bezeichnet – sie stellen keine bzw. keine direkte Verbindung vom Rock’n’Roll (bzw. urbanem Blues und klassischem R’n’B, wie er vor allem um 1950 bei Schwarzen sehr populär war und auf den dann in der Rock’n’Roll-Welle oft wieder zurückgegriffen wurde) dar. Oder anders formuliert: an Rockn’Roll eines Little Richard oder R’n’B/R’n’R eines Big Joe Turner oder einer Mabel Scott erinnert das ganze wenig, auch nicht an Rockabilly usw. Eher an Little Walter, evtl. Teile des Outputs von Big Mama Thornton, B. B. King oder an die ganzen Blues-Größen, die traditionellen Blues machten (Elmore James usw., kenn mich dort nicht so aus) . Auch Weiterentwicklungen des R’n’B erkenne ich höchstens bedingt. Chuck Berry könnte man als „Mittler“ anfügen, der kommt vom Blues bzw. hat auch Blues gemacht. Aber er ist m. E. auch nicht so wahnsinnig typisch für schwarze Rock’n’Roller, hat seinen eigenen Stil entwickelt. Ebenso Bo Diddley.

Mir fehlt nach wie vor ein Bindeglied zwischen Rock’n’Roll/harten R’n’B und dem Rock britischer Bands (zwischen der Hochzeit des R’n’R und den von Dir genannten Bands liegen ja auch ein paar Jahre). Da man in Amerika wohl eher weniger fündig wird, vermutete ich, dass es vielleicht in GB direkt eine Entwicklung gab. Leider kenne ich mich mit der Musikentwicklung auf der Insel Ende der 50er und in den frühen 60ern bisher so gut wie gar nicht aus (daher auch meine Nachfrage). Könnten die beiden von mir oben genannten Bands (und vergleichbare) eventuell eine Rolle gespielt haben?

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