Re: Aqualung –> Fehlpressung? Rarität?

#7012265  | PERMALINK

wolfgang

Registriert seit: 19.07.2007

Beiträge: 26,565

GnagflowDie Texte sind einfach nur Pennälerlyrik, eindeutig auf Pubertierende Jungs hauptsächlich zugeschnitten, die Religionskritik sehr verquast. In Punkto Religionskritik hat es John Lennon in dem Song „God“, ganz anders als Ian Anderson, genau auf den Punkt gebracht: „God is a concept by which we measure our Pain“. Ian Andersons Lyriks sind einfach nur verquaster Unsinn.

In „Locomotive Breath“ hießt es zum Beispiel:

„In the shuffeling madness of the locomotive breath
runs the all time looser – headlong to his death.“

Lächerlich.

Und von wegen Texte sind nicht wichtig – würdest Du also z. B. faschistoide oder rassistische Texte einfach ignorieren, wenn nur die Musik Dir gefällt?

Selten so einen Schwachsinn gelesen, wenn du dich einmal mit der gesamten Platte beschäftigt hättest, würdest du erkennen, das es um Kritik an der organisierten Religion, insbesondere in England geht, nämlich nur in den Songs „My God“, “ Slipstream“, Hymn 43″ und „Wind Up“.

Was das mit Pennälerlyrik und verquastem Unsinn zu tun haben soll musst du mir erklären.

Der große Rest der Platte besteht aus den sehr persönlichen Songs „Wond’ring Aloud“, „Cheap Day Return“. Über Kinderprostitution bei „Cross-Eyed Mary“ und purem Nonsens in der Tradition von Lewis Carroll in “ Mother Goose“, Up To Me“.
In „Aqualung“ und „Locomotive Breath“ geht es um die ewigen Verlierertypen, die ganz unten angekommen sind oder auf dem Weg dorthin.

Natürlich sind Andersons Texte nicht immer leicht verständlich und selbst manchmal für einen native speaker ein Rätsel, aber man sollte sich schon intensiv damit beschäftigen und nicht als pauschalen Quark bezeichnen.

--

Savage bed foot-warmer of purest feline ancestry