Re: Top 30 deutschsprachige Songs

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Irrlicht@pinch: Ist neben der „Glut und Asche“ auch „Die Platte des himmlischen Friedens“ zu empfehlen?

Die „Platte des himmlischen Friedens“ hab ich damals zwar zur Kenntnis genommen, besitze sie aber nicht und kenne sie nur wenig. Mein Laden hatte das Album damals nicht und manchmal versäumt man eben auch was, wenn man sich keine CDs kaufen mag. Vielleicht sollte ich mir das Vinyl endlich mal nachholen. Meine Empfehlung aber für die ersten 3 Fehlfarben Alben und zwar in dieser Reihenfolge: Monarchie & Alltag (****1/2), Glut und Asche (****), 33 Tage in Ketten (***1/2).

nail75@pinch: Ich hatte mir auch überlegt, dass die Brecht/Weill-Kompositionen unbedingt in eine solche Liste gehören, aber dann in welcher Interpretation?

Habe da einfach mal den Threadtitel wörtlich genommen, mit Hauptaugenmerk auf „beste Songs“. Die besten Interpretationen von Weill-Songs stammen natürlich von Lotte Lenya. Gibt auch noch andere gelungene Interpretationen bspw. von Marianne Faithfull, vieles auf dem „Lost in the Stars“-Sampler usw., aber die Lenya-Darbeitungen sind und bleiben unerreicht. Die restliche Palette ist dann, ähnlich wie bei Hollaender fernab der Dietrich-Interpretationen, weitreichend und von sehr gut bis missraten, von avantgardistisch bis harmlos ist hier alles vertreten. Dass die jeweiligen Songs dann auch immer direkt von einer adäquaten Umsetzung leben und eine jeweils spezifischen Charme (oder auch das genaue Gegenteil davon) ausstrahlen, ist klar. Vom Berliner Kabarett der 20er Jahre bis zum 60s Rockzirkus der Doors könnte das musikalische Spannungsfeld schließlich nicht breiter sein. Und dass diese Songs selbst in eher missglückten Interpretationen (davon gibts von den Weill Songs leider eine ganze Menge!) nicht klein zu kriegen sind, ist das eigentlich erstaunliche daran und das berechtigt sie letztlich auch, in solchen Listen auftauchen zu dürfen, finde ich. Lieblingslieder, beste Songs eben. Bei den Weill-Orchestereinspielungen hat übrigens die „Mahagonny-Songspiel“-Bearbeitung von Lukas Foss mit deutlichem Abstand die Nase vorn und vom Friedrich Hollaender Stück „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ gibts eine bizarre deutsche (!) Version von William S. Burroughs (auf dem „Dead City Radio“-Album). Rudimentäres Halbwissen für die Aktensammlung. ;-)

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