Re: Turnier der besten Sängerinnen und Sänger

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zappa1
Yellow Shark

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tolomoquinkolom
Noch ein Beispiel: Bob Dylan halte ich für einen der begnadeten US-amerikanischen Songwriter. Singt er allerdings selbst, ist das für mich, zumindest auf Albumlänge, ‚Qualmusik‘ [Zitat]. Für dieses Turnier bedeudet das: Für mich kein Sänger, also keine Stimme, da keine Stimme.

tolomoquinkolomIch ertrage. Allerdings in kleinen Portionen. So ein bißchen Quälerei (und in dosierten Abständen) ist nicht zu verachten. Zudem gibt es ja die vielen wunderbaren Coverversionen von Dylan-Songs. Und wie bereits erwähnt: Dylan-Texte mag ich sehr gerne.

Muss ich jetzt doch noch drauf eingehen. Auch wenn’s im Grunde langweilig ist, die ewige Diskussion ob Dylan nun singen kann oder nicht bzw. wie jeder das für sich selbst empfindet.
Aber nachdem ich gerade „Highway 61“ laufen hatte, kann ich einfach für mich nur sagen, dass es ein so wahnsinniges Vergnügen für mich ist, diesem Mann zuzuhören. Und gerade die vermeintlich etwas abseitigen Töne oder Betonungen in seiner Stimme sind es, die ihn, seinen Gesang so besonders, so aussergewöhnlich gut machen.
Ich mein, gerade eben bei „Just Like Tom Thumb’s Blues“, meinem zweitliebsten Song von ihm, so wie er die Betonung, seine Stimme in die Worte, die Endsilben legt (Avenuuuuuuu, youuuuu, etc.), da könnte ich vor Freude schreien, da möcht ich aufspringen und ihn umarmen.

Und was die Coverversionen betrifft, klar gibt es viele großartige davon.
Aber ist mir auch eben wieder aufgefallen, als „Desolation Row“ lief.
Am Samstag habe ich bei StoneFM ein Version von Chris Smither feat. Bonnie Raitt gehört. Das war gut gemacht und gefiel mir eigentlich schon, irgendwie. Aber im Grunde doch irgendwie unnötig. Ich frage mich nämlich, warum ich mir diese Geschichte(n) überhaupt von jemanden anderem erzählen lassen soll. Das will ich doch eigentlich gar nicht. Das wirkt doch irgendwie unglaubwürdig. Desolation Row funktioniert nur von ihm und er könnte ewig weitererzählen.

Ja, ich bin nach wie vor der Überzeugung, keiner singt Dylan wie Dylan.
Die Originale sind nicht zu toppen. :-)

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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102