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Sehr schön, Moontear. „Dunkelgraue Lieder“ interessiert mich nun schon viele Jahre, eben darum: Hirsch ist nicht nur ein tiefsinniger Analytiker der menschlichen Psyche, sondern auch ein faszinierender Dramatiker und Arrangeur; muss vor einigen Jahren gewesen sein, als ich erstmals „Papa, geliebter Papa“ hörte – man sollte sich wohl hüten, zu schnell Rückschlüsse zu ziehen, hinter einem schönen und wenig symbolhaften Titel verbirgt sich hier oftmals ganz direkt der dunkle Abgrund. Ja, schwarz, morbide, blutverschmiert, auf der Treppe zum Galgen – „Der Dorftrottel„ ist übrigens auch mein Favorit. Langsam und anmutig, schleppend, sich steigernd, ausladend, auslöschend, dann der Schnee. Hirsch hat hiermit einen der verbittertsten und tiefgehendsten Texte überhaupt verfasst – und unbedingt, jede Regung davon – Beunruhigung, Skepsis, Panik, Aufruhr, Angst, Schmerz, Tod – spürbar stimmig in Streicher, in Bläser, Schlagzeug und Gitarre eingefasst – das ist wahrlich scheinende Kunst, unersetzlich, entrückend, großen Musikern wie Walker, Brel oder van Zandt in Nichts nachstehend.
Kümmere mich baldmöglichst darum.
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Hold on Magnolia to that great highway moon