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topsEs kommt nicht oft vor, doch ich muß mich revidieren und erhöhe auf * *. Grund: ich kam heute in den „Genuß“ einer Vorführung auf Vinyl und war überrascht, daß „Dream“ rein klanglich deutlich besser gelungen ist als die plattgequetschte, vollkomprimierte Steroid-Scheußlichkeit „Magic“. Goutierbar ist dieses differenziertere Klangbild damit noch lange nicht, doch ist es fraglos ein Schritt in die richtige Richtung, hin zu etwas mehr Dynamik und Detail und Räumlichkeit. Auf der mir bislang zur Verfügung stehenden Überspielung von CD war das naturgemäß kaum wahrzunehmen. Leider macht das optimierte Klangerlebnis diese Songs keinen Deut besser. Von zwei, drei Ausnahmen abgesehen tappt der „Boss“ (wieder) in so ziemlich jede erdenkliche Klischeefalle. Kaum eine Zeile, bei der man den Reim nicht schon kennt, bevor er erstmals ans Ohr dringt. Nuff said.
Da geb ich Dir recht. „Magic“ ist in der Tat eine klangliche Enttäuschung und läßt mich immer noch darüber rätseln, wie Bruce diesen „plattgequetschten“ Sound nur absegnen konnte.
WOAD ist diesbezüglich auf jeden Fall eine Verbesserung.
Das im Vergleich zur „Magic“ differenziertere Klangbild ist aber durchaus schon auf der CD Version deutlich hörbar. Man muss nur mal die Ohren spitzen
Das Springsteen aber schon WIEDER in jede erdenkliche Klischeefalle getappt sein soll, kann ich hingegen nicht so recht nachvollziehen. Natürlich sind viele Lyrics auf WOAD eher, na ja, sagen wir schlicht und weniger kopflastig geraten. Aber dieses Album hegt meines Erachtens auch nicht den Anspruch lyrisch anspruchsvoll zu sein, sondern versteht sich vielmehr als eine Art Lobgesang auf die simplen Freuden des Lebens.
Und gerade was die vorherigen Springsteen Alben angeht, also Devils and Dust und Magic, so finde ich beide Werke textlich durchaus gelungen. Die Art und Weise zum Beispiel, wie Springsteen in dem Song „Magic“ mit den politischen Verhältnissen abrechnet, ist doch um einiges raffinierter, als all die platten Anti Bush Tiraden mit denen andere Rockstars uns behelligt haben.
Von daher verstehe ich nicht, wieso Bruce schon wieder ! in die Klischeefalle gestolpert sein soll.
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