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Anonym
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dougsahmBeim Jazz-Ost-West-Festival irgendwann zwischen 83-85 fishing for applause mit dem Hintern auf den Tasten rumspringend. Und der Applaus wurde ob dieses originellen Solos von allen zur Promotion Angemeldeten auch freudig gespendet. Peinlich. Ansonsten fühlte ich mich als interessiertes Publikum auch herabgesetzt, denn ich erwarte, dass der Interpret zumindest Augenkontakt mit seinem Publikum sucht und nicht Richtung Bühnenvorhang guckt. Wohlwollend könnte man das noch als Zeichen höchster Konzentration auslegen. Diesen Eindruck hatte ich damals nicht. Eher die Attitüde: Heute treibe ich es mal auf die Spitze.
Das war in der Festivalreihe jedenfalls das einzige Konzert, das ich, obwohl in der ersten Reihe sitzend, vorzeitig zu einem Nebenact verlassen habe.
Hintern auf den Tasten? Muss natürlich nicht sein. Ich wette allerdings, dass das bei Jerry Lee Lewis niemand bemängelt hätte.
Der Augenkontakt und das Gefühl der Wertschätzung durch den Künstler ist mir dagegen nicht so wichtig.
MikkoIch habe Cecil Taylor nie live gesehen, und ich weiß, dass ich mit seiner Musik so gut wie nichts anfangen kann. Aber ich habe Erfahrung mit bekifften und/oder besoffenen Musikern in verschiedensten Situationen.
Und da kann ich Bangs‘ Reaktion zumindest verstehen. Sehr souverän war sie sicher nicht. Bangs hätte aufgrund seiner eigenen Erfahrung und Stellung auch gelassener reagieren können, vielleicht sogar müssen.
Doch dass Taylor sich als das „fucking asshole“ gebärdet hat, als das Bangs ihn bezeichnete, glaube ich sofort. Auch wenn ich nicht dabei war.
Bangs wird sich ja vorher informiert haben und hätte wissen müssen, dass Taylor für sein erratisches Verhalten bekannt ist (http://www.youtube.com/watch?v=3oiJMXAgZR0). Daher ist die Episode eigentlich nicht der Rede wert.
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