Re: PETER DOHERTY – Grace/Wastelands

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bullitt

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nail75No deal.

Genau, oder eben nicht. Man weiß ja inzwischen worauf man sich einlässt.

TheMagneticField Als ich dann vorab „The Last Of The English Roses“ hörte war ich schwer begeistert und die Vorfreude groß. Allerdings bleibt dieser Song in meinen Ohren der mit Abstand beste auf dem Album. Der Rest wirkt, wie JohnBill nicht zu Unrecht sagte etwas öde, Lagerfeuerromantik. Jemand schnappt sich mal schnell die Klampfe und spielt ein paar Lieder. Nicht wirklich übel, aber auch nicht wirklich augearbeitet und ohne große Ups and Downs. Songs, die so wirken, als könnten sie tausend andre Bands auch so geschrieben haben und dies kann ja nicht wirklich der Anspruch eines Pete Doherty sein.

Einfach mal den Fokus ein bisschen weg von der Suche nach komplett ausformulierten Popsongs bewegen und auf stärker auf Zwischentöne achten. Gerade da liefert die Platte doch eine Fülle von wunderschönen Momenten. Ich glaube man verbaut sich viel, wenn man sich bei Doherty immer zuerst an dem teils etwas fragmentarischen Charakter seiner Kompositionen stört und nur darauf schaut, was man gerade nicht serviert bekommt. Wobei die Platte ja gar nicht so besonders unzugänglich ist und auch wenn die aufgeräumte Single der einzige MTV-taugliche Hit des Albums sein sollte, der beste Song ist „The Last Of The English Roses“ deshalb mitnichten. Da schälen sich bei mir recht schnell wertvollere Perlen wie z.B. „Broken Love Song“ oder das fantastische Duett mit Dot Allison „Sheepskin Tearaway“(!) heraus.

Die Mühe etwas genauer hinzuhören sollte man sich aber schon machen. Nach „schnell mal ‚ne Klampfe geschnappt“ und „Lagerfeuerromantik“ klingt hier doch nun wirklich nichts. Dafür sind die üppige Instrumentierung, die facettenreichen Arrangements und die zahlreichen Mitmusiker viel zu präsent. Hier liegt meiner Meinung nach dann auch der größte Unterschied zu den Babyshambles. Aufkommende Fahrigkeit wird dadurch auch meist schnell wieder eingedämmt. Hat Torsten Groß im RS sehr gut auf den Punkt gebracht. Sehe ich genauso.

Ansonsten bin ich natürlich Fan seines nonchalanten Gesangs und der offenherzigen Naivität, die in jeder seiner Zeilen mitschwingt. Nach zwei Libertines Alben, zwei Babyshambles Alben kann er meinetwegen jetzt auch gerne solo noch eins nachlegen, bevor er sich wieder mit Carl zusammen tun darf.

PS: Habe mir ein Lyric-Sheet für meine LP zusammengestellt. Bei Bedarf kann ich das gerne als PDF versenden. PN mit e-Mail-Adresse genügt.

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