Re: Verzweifelter Jurastudent sucht Rat

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realman

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MarBeckNoch eine Frage: Wo studierst Du? Es gibt Unis, die nach dem 1. Staatsexamen den Grad des Diplom-Juristen verleihen. Damit kann man auch schon etwas anfangen.

Und noch eine Anmerkung aus der eigenen Einstellungspraxis. Wenn ich Bewerbungsunterlagen prüfe, ist es schon ein wichtiges Merkmal, ob jemand eine einmal begonnene Ausbildung auch durchzieht. Ich möchte ja niemanden einstellen, der im Job bei den ersten Schwierigkeiten aufgibt.

Studiere an der Heine Uni in Düsseldorf. Und nach dem ersten Examen darf man sich dort natürlich auch Diplom Jurist nennen.

Also abbrechen werde ich vorm ersten Examen sicherlich nicht. Lerne ja auch schon seit über einem Jahr wirklich Hardcore fürs Examen.
Fraglich war nur, wie es danach weitergehen soll, d.h entweder ins Refendariat gehen und das zweite Examen versuchen oder lieber gleich nach dem Ersten Examen nach was anderem umgucken.

Da nunmal laut den Statistiken ca. 80 % aller Jura Studenten den Anwaltsweg einschlagen und ich für mich selber festgestellt habe, das dies nicht zu mir passt, habe ich mir die Frage gestellt, ob ich nicht besser jetzt noch schnell die Notbremse ziehen soll.
Das heisst mit Anfang 27 nach dem ersten Examen aufhören und sich anderweitig nach einem festen Job umgucken.

Oder halt doch lieber noch 2,3 weitere entbehrungsreiche Jahre in Kauf nehmen, ins Refendariat gehen und den Abschluss zum Volljuristen versuchen.
In der Hoffnung danach irgendeinen „sicheren“ Bürojob zu finden und nicht als Anwalt oder Selbstständiger tätig werden zu müssen. Und sei es „nur“ ein Job als Sachbearbeiter, mir egal, solange man überhaupt was findet.

Mir ist klar, dass ich hier größtenteils über ungelegte Eier rede, denn erstmal heisst es natürlich die Klausuren zu bestehen. Aber ich möchte mir halt schon frühzeitig Gedanken über das Danach machen, um mich dadurch ein wenig sicherer zu fühlen.

Wenn Ich Eure bisherigen Posts aber richtig interpretiert habe, dann würdet Ihr mir im Zweifel wohl eher dazu raten auch noch den Schritt zum Volljuristen zu wagen, weil sich damit langfristig bessere Chancen aufm Arbeitsmarkt bieten, als „nur“ mit dem ersten Examen. Auch wenn man dann bereits knapp 30 ist und mit ansehen muss, wie viele andere Freunde fest im Berufsleben stehen.

Nun denn, nebenbei wünsche Ich allen, die mir hier bisher aufmunternd geholfen haben, einen besonders guten Rutsch ins neue Jahr.

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