Re: Labyrinths – Irrlichts Alben-Faves

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irrlicht
Nihil

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Sorry, grünschnabel, ich hatte Deinen Beitrag vollkommen übersehen. Daher erst jetzt.

grünschnabel Ich möchte also auch rein gar nichts gegen repetitive Strukturen sagen, sondern nur: Es gab für mich in deinem Text keine überzeugende Überlegung, warum solche Strukturen auf TDSOTM den genannten Gegenbeispielen unterlegen wären. Ich finde sie dort ziemlich auf den Punkt gebracht, ohne dass ich „On the run“ oder „Any colour you like“ mehr lieben würde als „Echoes“.

Ok, verstehe. Für mich liegt der markante Unterschied darin, dass für mich vieles auf „The dark side of the moon“ mehr wie Blendwerk und Gimmick agiert – das Album arbeitet mit einer Art Überwältigungstaktik, die von starken Klangstrukturen betrieben wird; in letzter Konsequenz fehlen mir darin aber die Feinheiten, die Schwankungen in diesen Gemälden, das Unerwartete, die sinnlichen Momente und die wirklich aufregenden Sequenzen, die mich auch nach vielen Durchgängen immer noch gespannt auf den nächsten Ton warten lassen. Klar, kann man das „auf den Punkt gebracht“ nennen, ich finde es entgegen den psychedelischen Arrangements der Frühzeit eher konventionell, zwar sehr struktuiert, aber leider ziemlich uninspiriert.

grünschnabelWenn du aber vom „Zusammenwirken“ von Texten, Musik, größeren Strukturen usw. sprichst, lässt sich das Eingehen auf die Beschaffenheit der Musik per se nicht umgehen, denn nur so kann das Zusammenspiel mit anderen Aspekten und Faktoren überhaupt verifiziert werden. Zu den Texten und dem sprachlich-inhaltlichen Konzept hast du da mehr gebracht. Ich möchte keinesfalls sagen, du seiest gar nicht auf die Musik eingegangen. Es war für mein Verständnis aber zu viel vages, subjektives Erleben und zu wenig substanzielle Vertiefung in deinem Text, um ein solch „großes“ Album kleiner zu reden.

Kann ich auch nachvollziehen und werde das zukünftig gerne beherzigen. Gleichsam entspricht das auch meiner derzeitigen Herangehensweise: Ich taste die Lyriks ab und versuche danach die Bilder zu erkennen, die die Musik dazu erschafft. Bei „The dark side of the moon“ war mein natürlich subjektives Erleben dieses, dass es nicht viel zu entdecken gibt – und dass sich dieser Eindruck auch im musikalischen Mäntelchen fortsetzt. Zugegebenermaßen enthält der Text aber natürlich auch ein wenig selbsterklärende Polemik, die auch bewusst so angebracht wurde.

Was Du mit der „Beschaffenheit der Musik“ meinst, hätte ich aber gerne noch näher erläutert.

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Hold on Magnolia to that great highway moon