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Herr RossiBin leider jetzt erst dazu gekommen, Deinen Text zu lesen und finde die Präzision der Beschreibung großartig – ich wünschte, ich könnte das auch.
Das freut mich wirklich. Lieben Dank!
Herr Rossi“Marshal Dear“ ist für mich auch der stärkste Moment auf „Silence Yourself“.
Ob „Marshal Dear“ der beste Track ist habe ich noch nicht ganz ausgehandelt, aber ich glaube auf lange Sicht packt mich „Shut up“ dann doch am meisten. Der Track enthält eine entwaffnende Mischung aus preschender, auf- und abschwellender Rhythmik und hat generell ein reichlich glänzendes Arrangement – ich mag es, wie sich der Refrain quasi in einen leeren Raum herauskatapultiert und die Stimme dabei gleichermaßen stürmisch und zurückhaltend agiert. Das ist ein großartiges Spiel mit pendelnden Mitteln, etwas, das mich etwa auch bei „The passion of lovers“ von Bauhaus immer wahnsinnig faszinierte. Davon ab, dass der Track einfach unendlich giftig klingt. Die Steigerungsdynamik, die zum Ende hin entflammt wird, gehört zudem zu den beeindruckendsten Momenten, die ich bisher in diesem Jahr gehört habe.
Herr RossiAnsonsten ist mein liebster Savages-Track immer noch „Flying To Berlin“. Dass er hier nicht enthalten ist, finde ich aber durchaus verständlich, da er die geschlossene Form des Albums stören würde.
„Flying to Berlin“ ist, nach meiner Kenntnis, derzeit leider nur als Seven Inch zu bekommen – ich kenne den Track daher bisher leider noch gar nicht. Sofern Savages nicht noch reichlich B-Seiten unter Verschluss halten, sollte dieser neben „Give me a gun“ aber der einzige Track sein, der sich nicht auf dem Album befindet.
Herr RossiHast Du Torsten Groß‘ Titelgeschichte in der SPEX gelesen? Die Band und ihre Optik ist ja in der Vorstellung von Gemma Thompson entstanden, die dann Beth und die anderen als Mitstreiterinnen für die Umsetzung gewinnen konnte. Manch einer findet sowas ja „unauthentisch“ und „kalkuliert“, aber mich beeindruckt es, wenn einer Band eine Idee zugrunde liegt. Wobei sich zeigen wird, welche Eigendynamik das Projekt nun gewinnt, wie es mit Savages weitergeht.
Ich gebe mittlerweile wirklich sehr wenig auf Kategorisierungen wie „unauthentisch“ und „kalkuliert“, sofern danach nicht eine minimal begründende Beschreibung beigelegt ist. Meist sind das leider reichlich dürftige Abhandlungen, die vermeintlich alles längst durchschauen – aber selten mehr verdecken als: Ich hab keine Lust mich damit zu befassen oder überhaupt drüber nachzudenken. Ich behaupte jetzt einfach mal, das ist alles total bemüht. Ich kann an der von Dir genannten „Geschichte der Band“ daher auch wenig verwerfliches finden – jede Bandgründung und auch jeder Name hat bestenfalls immer einen Anlass und ich bin froh über Künstler, die sich über das direkt Unmittelbare auch Gedanken machen. Sprache und Ton haben große Bedeutung, das gilt aber auch gleichermaßen für Bilder, für generelle Optik und die Intention, die hinter einem jeden „Image“ steht. Dass die Savages nicht lediglich eine müde Attitüde aufgreifen und zweckdienlich den schwarzen Kittel umlegen, sollte man aber eigentlich bereits nach dem ersten Song wahrnehmen, denke ich. Hoffe ich.
Torstens Artikel kenne ich leider nicht.
Danke fürs Lesen und Kommentieren.
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Hold on Magnolia to that great highway moon