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IrrlichtBesonders angetan hat es mir allerdings, dass Savages sich den düsteren Todesgesang von „Marshal Dear“ für den Schluss aufgehoben haben. Der Track enthält alles, was ich an Gothic Rock oder meinetwegen Post-Punk liebe: Dieses hereinkullernde, zunächst repetitive Klavier, der Bass, der hier stellenweise anleitend ist, die ausbrechende Dynamik, der stellenweise fast nüchterne Vortrag, mit dem Beth sich dem anbahnenden Tod annimmt – und die Kraft mit der die Titelzeile „Silence yourself“ heraustritt. Und wie das Gerüst, ganz bleich geworden zum Schluss, mit einer intensiven Bass-Klarinette ins Nichts abgleitet. Wow.
Bin leider jetzt erst dazu gekommen, Deinen Text zu lesen und finde die Präzision der Beschreibung großartig – ich wünschte, ich könnte das auch. „Marshal Dear“ ist für mich auch der stärkste Moment auf „Silence Yourself“. Ansonsten ist mein liebster Savages-Track immer noch „Flying To Berlin“. Dass er hier nicht enthalten ist, finde ich aber durchaus verständlich, da er die geschlossene Form des Albums stören würde.
Hast Du Torsten Groß‘ Titelgeschichte in der SPEX gelesen? Die Band und ihre Optik ist ja in der Vorstellung von Gemma Thompson entstanden, die dann Beth und die anderen als Mitstreiterinnen für die Umsetzung gewinnen konnte. Manch einer findet sowas ja „unauthentisch“ und „kalkuliert“, aber mich beeindruckt es, wenn einer Band eine Idee zugrunde liegt. Wobei sich zeigen wird, welche Eigendynamik das Projekt nun gewinnt, wie es mit Savages weitergeht.
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