Re: Labyrinths – Irrlichts Alben-Faves

#6938025  | PERMALINK

irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

Beiträge: 31,242

nail75Auf den folgenden Studioalben wurde es dann noch harmonischer und vollends countryesk, was bei mir nicht unbedingt Begeisterung auslöst.

Die kenne ich leider noch nicht, zumindest nicht in Gänze. So auf den Einzeltrack fixiert, empfinde ich aber bspw. Ausschnitte wie „Lie down in the light“ umwerfend, „Death final“ ganz wunderbar und die eine oder andere intrumentelle neue Facette durchaus begrüßenswert.

mog:waida bin ich ebenfalls ganz bei dir. M&E empfinde ich sogar als das introvertierteste werk des prinzen überhaupt. die atmosphäre des albums gibt einem das gefühl, ganz nahe beim prinzen zu sein.

Was ja nicht von ungefähr kommt – „Master and everyone“ ist bereits soundtechnisch extrem dicht, es wirkt – das hat Niko schön in seiner Besprechung festgehalten -, als hätte Oldham ganz nahe dem Hörer Platz genommen und sänge dort seine unscheinbaren Perlen. Vielleicht nur für sich selbst, mit der Stimme des guten Freundes, der nicht mehr weiter weiß, sich sein bisschen Trotz, aber auch Trost jedoch nicht nehmen lässt.

mog:waii see a darkness, das möchte ich noch kurz erwähnen, ist atmosphärisch für mich die brutale abwendung von menschlichem, das verarbeiten ‚düsterer gedanken‘. das ist natürlich ebenfalls sehr intim, für mich aber auf „kälterer ebene“ als auf M&E. diese kältere ebene gibt mir übrigens besonders viel.

Wenn ich das recht im Auge habe, dann unterscheiden sich die beiden Werke in einem wesentlichen Punkt: Während „I see a darkness“ ein zuweilen unermüdlicher Kampf mit sich selbst, dem Tod, Ignoranz und dem Scheitern selbst ist, tritt bei „Master and everyone“ an diese Stelle die „Aussöhnung“ mit fehlgeschlagener Liebe, demnach mehr ein „Du“, das auch weitaus expliziter angesprochen wird. Keineswegs im Sinne der völligen Verlagerung der Schwäche auf abseits des Selbst, aber mit einem durchaus kritische(re)n Ohr. Bei „I see a darkness“ sehnt sich das „Ich“ noch nach diesem „someone nice to hide“, klingt bisweilen hoffnungsvoll, aber durchaus angeschlagen, bei „Master and everyone“ dürfen dann sogar mal die Krallen ausgefahren werden („Du sagtest mir, dass Du mich nicht lieben würdest/Nun, ich liebe Dich nicht/Ich bin nun frei von Herr und jedem, Diener aller und Diener von niemandem“).

So, muss jetzt los, zu Knyphausen erwartet mich im (hoffentlich weniger verregneten) Karlsruhe. Schöne Diskussion und Ergänzungen aber soweit, freut mich.

--

Hold on Magnolia to that great highway moon