Re: Labyrinths – Irrlichts Alben-Faves

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

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Dann melde ich mich nach mehrstündiger Abwesenheit auch mal zu Wort:

wild billyHabe ich mal durch deine beiden Texte gekämpft und spontan fällt mir erstmal folgendes ein: Weniger ist oft mehr!
Deine Review über Portishead war ermüdend und zu lang, aber wegen der Musik noch ok. Deinen Text über FOTN fand ich einfach nur ärgerlich. Dein Stil ist extrem selbstverliebt und prätentiös- willst du dich oder die Musik, über die du schreibst, präsentieren? Oder wolltest du stilistisch passend zur Musik von FOTN schreiben? Das ist dir gelungen. Dein Text ist ähnlich langatmig und pathetisch wie die pseudo- mysthische Musik und vermeintlich bedeutungsschweren Texte des Dunkelcowboys McCoys und seiner deprimierten alten Männer, die aus irgendwelchen Gründen glauben, dem Rest der Welt fortwährend ihr Leid klagen zu müssen! Gruselig!

Ich habe mir in diesem Favoritenthread nicht zum Ziel gesetzt möglichst knapp etwas vorzustellen, vielmehr ging es darum tief in die Thematik der entsprechenden Werke einzutauchen, sie zu durchleuchten, womöglich wäre „Irrlichts Analysethread“ passender. Dass das – u.a. auch in Anbetracht der Tatsache, dass man das Album vielleicht überhaupt nicht kennt – ermüdend wirken kann, will ich gar nicht abstreiten, auch das Ausschweifende nicht. Andererseits verlangt es eben auch reichlich Raum manche Alben zu ergründen, da ist es mit ein paar knapp gehaltenen Zeilen nicht getan. Jedenfalls habe ich mich bemüht möglichst bildhaft – das Sehen ist noch immer der beste Schlüssel zum Verständnis, das weiß auch die Fraktion der Mediendesigner – darzustellen, was mir an der Musik liegt, dass das letztlich solche Anschuldigungen nach sich zieht finde ich äußerst bedauerlich. Nein, dass ist kein Kontra-Kritik-Totschlagargument, mehr der Hinweis, dass mich eine angemessen Begründung durchaus interessieren würde. Verbesserungsvorschläge jeder Art sind mir hier willkommen. Leider verirrst Du Dich letztlich selbst in Deiner eigenen Kritik, denn: Einen niederreißenden Bombenteppich zu legen, der keine Möglichkeit bietet (s)eine Essenz in Form von Erkenntnisgewinn zu ziehen – der abseits von „Scheiße, lass es fortan sein“ steht – ist letztlich nur eins: Selbstherrlich.

P.S. Und dabei ist es mir übrigens herzlich egal, ob Du hier schonmal etwas zu einem Werk „geliefert“ hast oder ein Zweitnick bist.

nikodemusPuh, du machst es einem nicht leicht, Irrlicht. Im Gegensatz zu wild billy mag ich deine leidenschaftliche Art zu schreiben und deine Versuche, dass Gehörte irgendwie verständlich zu Wort zu bringen, nichts ist schwieriger als das.

Dankeschön.

nikodemusWas dich aber in Verzückung bringt (in diesem speziellen Fall), stößt mich wohl eher ab, Cover und Bilder, mythologische Mischwesen aus Menschenfrauen (sic) und göttliches Wesen, das passt alles in die pathetische Igittecke, die du glaubst, dass einige sie hören könnten. Der lange Text bei einem solchen Album, welches sicherlich den Nerv der wenigsten triffst, ist auch etwas gewagt, wenngleich ich natürlich verstehe, dass dahinter einfach dein Herzblut für diese Musik steht. Ich freue mich zumindest wieder auf eine neue Vorstellung, dies hier ist wohl nicht meine Baustelle, wobei ich nicht ausschließen würde, dass ich mal reinhören werde, wenn ich den Namen im Plattenladen lese.

Dass ich mit der Auswahl nicht auf große Beigeisterung stoßen würde, war eigentlich zu erwarten, ja. Dennoch: Anhand der entsprechenden Threads ergab sich letztlich nur ein Umstand: Wenige Rückmeldungen, Sternevergaben etc. Das lässt nicht zwangsläufig auf Ablehnung schließen, sondern bietet auch Fundament für die Tatsache des „nicht kennens“. Dass jene Musik, die das Album mit sich bringt, eine vergleichsweise kleine Anhängerzahl besitzt war aber natürlich klar, wenngleich ich ja stocksteif behaupten würde, dass die Personen, die vollständig in „Third“ eingetaucht sind, auch dieses Werk knacken könnten (obschon stilistisch natürlich in einem ganz anderen Bereich anzusiedeln).

pink-niceALLES!….und es langweilt mich.

Ok.

tolomoquinkolomIch lese lieber etwas zu Gedanken und über Assoziationen eines Rezensenten, der sich neben der Wertung auch mit dem Inhalt eines Albums und der Wirkung auf ihn selbst auseinandersetzt (was nebenbei erwähnt auch einen enormen zeitlichen Aufwand bedeutet, dies alles in lesbare Form zu bringen).

Der Rezensent, der ein ihm wichtiges Album vorstellen möchte, gerät in die Situation sein Schreiben zu erklären oder sogar verteidigen zu müssen, wo es eigentlich um die Musik gehen soll. Es wird über den Schreiber und den Text diskutiert und nicht über die Musik, das Album.

Da sind wir einer Meinung.

magicmatthesGibt es hier eine regel, dass nur die kritik äussern dürfen, die mindestens 1000posts oder mehr haben? Was ist das denn für ein quatsch? Ganz toll, so werden gerade neuere mitglieder wieder ganz schnell vertrieben!

Nein, natürlich nicht. Wäre fatal. Allerdings: Selbst keinerlei Angriffsfläche zu bieten und statt erhobenem Zeigefinger gleich den Flammenwerfer auszupacken, lässt eben doch etwas sehr sehr fades zurück. Zu einfach ist das intellektuelle Herabschauen, wärend man es selbst nicht wagt, sich in den Bereich der Dornen und Wespennester zu begeben.

magicmatthesMich haben beide texte auch ermüdet und über den stil von irrlicht kann man sicherlich streiten, mir gefällt dieses ausschweifende jedenfalls nicht.

Das tut mir Leid. Vielleicht klappt es beim dritten Mal (sollte da überhaupt noch Interesse bestehen).

magicmatthesDavon mal ganz abgesehen, muss meiner meinung nach jeder, der sich hier mit einem eigenen thread präsentiert, auch mit kritik rechnen! Vor allem, wenn auch noch eine wirklich schwache platte einer band vorgestellt wird, die sicherlich gerade hier im forum nicht viele freunde haben dürfte!

Ich finde die Platte zwar alles andere als schwach, trotzdem: absolute Zustimmung. Jedoch behagt es mir nicht, wenn man grobe Gehässigkeit mit Konstruktivität verwechselt (die einzig brauchbare Kritik, alles andere ist Poserei!) und diese als frei mitzuteilende Kritik verkauft.

tolomoquinkolomÜber Alben zu schreiben, die sich bereits vieler Freunde hier im Forum rühmen, ist langweilig und belanglos; so als würde man sich im Radio Songs wünschen, die man selbst bereits zuhause hat. Wo bleibt die Neugier auf das Unbekannte? Und: Gibt es hier eine Regel, die besagt, dass man eine Platte nicht vorstellen darf, die man selbst mag, viele andere aber als (möglicherweise) schwach empfinden?
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Soweit würde ich nicht gehen, tolo. Natürlich kann auch das Ergründen annerkannter Werke bedeutsam sein (remember „Nevermind“ ;-)), zumal deren Beliebtheitsgrad ihre Klasse ja nicht schmällert. Etwas Unbekanntes an andere zu bringen, gar dennoch viel Feedback zu bekommen, ist aber ungleich schwerer, das ist (leider?) wahr (vielleicht sollte ich mal ein Onkelz-Album vorstellen, da fliegt hier sicher die Kuh und ich komme kaum mit dem Aktualisieren nach…)

TokyoEyeAber: Er hat selbst dazu aufgefordert.

Absolut.

TokyoEyeSag den Sisters ja nicht, dass du sie in die Gothic Abteilung sortiert hast. Da werden die sauer.

The sisters of mercy sind fraglos Gothic, für die abnehmende Qualität in diesem Bereich können sie ja nichts.

magicmatthesÜbrigens bin ich mit dem werk der band vertraut und bin aus diesem grunde doch ziemlich überrascht, dass hier ausgerechnet ‚mourning sun‘ so begeistert vorgestellt wird. Die platte ist in meinen augen eine solo- platte von carl mccoy, sowohl textlich als auch musikalisch ziemlich uninspiriert und nach ‚geldmache‘ klingend.

Und das 15 Jahre nach dem letzten wirklichen Studioalbum. Wie Du richtig festgestellt hast, ist „Mourning sun“ eindeutig als Solo-Album zu werten (als was auch sonst?). Aber ich muss mich wundern: Bei der gebotenen Sperrigkeit und nur begrenzten Zugänglichkeit für ein größeres Publikum (wie dieser Thread ja eindrücklich zeigt) – „Geldmache“? Womöglich verwechselt Du das Album mit „Fallen“, das ohne Einverständnis des Künstlers unfertig auf den Markt kam. Jedenfalls ist „Mourning sun“ intensiver als alles, was ich bisher von dieser Band vernommen habe. Welches Album liegt Dir denn? „Elizium“? „Dawnrazor“? Oder gleich das ganz staubig trockene „The Nephilim“? Bitte um Aufklärung.

TheMagneticFieldWeil es tatsächlich eher unüblich ist als Neuling so harte Bandagen anzulegen und ganz gezielt das Geschriebene (und eben nicht das Album) eines Users anzugehen.

Schöne Grüße vom Pranger! ;-) (ich bin immernoch nicht dahinter gekommen, was Du damit einst meintest)

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Hold on Magnolia to that great highway moon