Re: Labyrinths – Irrlichts Alben-Faves

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tolomoquinkolom

Registriert seit: 07.08.2008

Beiträge: 8,651

wild billyHabe ich mal durch deine beiden Texte gekämpft und spontan fällt mir erstmal folgendes ein: Weniger ist oft mehr! Deine Review über Portishead war ermüdend und zu lang, aber wegen der Musik noch ok. Deinen Text über FOTN fand ich einfach nur ärgerlich. Dein Stil ist extrem selbstverliebt und prätentiös– willst du dich oder die Musik, über die du schreibst, präsentieren? Oder wolltest du stilistisch passend zur Musik von FOTN schreiben? Das ist dir gelungen. Dein Text ist ähnlich langatmig und pathetisch wie die pseudo- mysthische Musik und vermeintlich bedeutungsschweren Texte des Dunkelcowboys McCoys und seiner deprimierten alten Männer, die aus irgendwelchen Gründen glauben, dem Rest der Welt fortwährend ihr Leid klagen zu müssen! Gruselig!

Mehr ist besser! Kampf ist Krampf!

Wer mit längeren Texten Probleme hat, kann hier im Forum elegant in Threads ausweichen, in welchen Listen fließbandmäßig gelocht & abgeheftet werden oder das Versprühen von nichtssagenden Sternchen zur Tagesordnung gehören. Wenn einem das genügt ist das okay; jeder setzt eben andere Prioritäten. Ich lese lieber etwas zu Gedanken und über Assoziationen eines Rezensenten, der sich neben der Wertung auch mit dem Inhalt eines Albums und der Wirkung auf ihn selbst auseinandersetzt (was nebenbei erwähnt auch einen enormen zeitlichen Aufwand bedeutet, dies alles in lesbare Form zu bringen).

Wenn Du hier etwas von “Selbstverliebtheit” schreibst, sehe ich gerade darin einen großen Vorteil. Der Schreibende setzt die gehörte Musik mit sich selbst in Verbindung und versucht seine Gefühle in Text zu verwandeln. Das macht natürlich angreifbar. Laufzettel, Wäschelisten und Einkaufszettel aus der Tastatur zu klopfen ist ja so viel einfacher. Der Rezensent, der ein ihm wichtiges Album vorstellen möchte, gerät in die Situation sein Schreiben zu erklären oder sogar verteidigen zu müssen, wo es eigentlich um die Musik gehen soll. Es wird über den Schreiber und den Text diskutiert und nicht über die Musik, das Album.

Wenn Dich der Text zu Portisheads THIRD ermüdet und ein anderer über Fields Of The Nephilim ärgert, dann ist das halt so. Selbst wenig zu schreiben und anderen Pathetik, Selbstverliebtheit oder Anmaßung zu unterstellen, halte ich allerdings für eine Frechheit. Wen und was Du angreifen möchtest ist klar: Die Ästhetik der vorgestellten Band bzw. deren Musik.

Frage: Hast Du eigentlich das Album MOURNING SUN von Field Of The Nephilim gehört? Oder ist Deine Einlassung eine rhetorische?

nikodemusPuh, du machst es einem nicht leicht, Irrlicht. Im Gegensatz zu wild billy mag ich deine leidenschaftliche Art zu schreiben und deine Versuche, dass Gehörte irgendwie verständlich zu Wort zu bringen, nichts ist schwieriger als das.

Das Leichte ist langweilig, Leidenschaften nie. :-)
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