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Reichlich verspätet, sorry…
Carrot FlowerWar keine Arbeit; wenn ich sogar einen Silvesterabend dafür opfere, muss es wohl pures Vergnügen gewesen sein!
Das freut
Carrot FlowerNochmal zur „Deutungskulisse“: Natürlich hat man Bilder, Szenerien im Kopf beim Musikhören, und dass diese Großstadtkulisse mit einem einsamen Geist darin eben dein persönliches Kopfkino zu diesem Album ist, würde ich niemals antasten wollen. Die Kritik bezog sich eher auf die Textgestaltung bzw. die Beschränkungen, die ein solch konsistentes Bild der Interpretation auferlegen kann, wenn man sich erst einmal auf ein bestimmtes Bild, womöglich mit einem bestimmten Protagonisten darin, „eingeschossen“ hat. Aber sicher war das für dich beim Schreiben hilfreich, um nicht zig Interpretationsstränge nebeneinander laufen zu lassen.
Jetzt verstanden, Du beklagst demnach die womöglich zwanghaft wirkenden Fragmente, die versucht wurden unter allen Umständen miteinander zur Deckung zu bringen. Kann ich sogar nachvollziehen, womöglich hätte ich mich ab einem gewissen Punkt aus meinem aufgebauten Szenario lösen müssen. Wobei ich ja eigentlich dachte, dass ich die Geschichte, die mit „Hunter“ beginnt, spätestens bei „Plastic“ abgeschlossen hätte. Mit „We carry on“ und besonders „Deep water“ beginnt ein neuer Abschnitt, der allerdings – was womöglich als „aneinanderhängend“ erscheint – durchaus in seiner Thematik an den Ersten anschließen könnte.
Carrot FlowerZu unseren unterschiedlichen Interpretationen: Da sei janz jelassen, Deutungshoheitsamtsanmaßung würde ich dir nie unterstellen Wenn ich zu anderen Ergebnissen komme, sind das ja auch nur Angebote an dich, weiter zu diskutieren, zumal du einer der wenigen hier bist, die sich auf derlei gern einlassen. Ich hör mir The Rip nochmal an und behellige dich dann gerne wieder!
Ja, mach das mal. Erfreue mich immer an Post aus dem Hause der Karrotenblume
Carrot Flower(„Deep Water“ sprang mir übrigens besonders ins Auge, weil ich auf einer Lyrics-Seite zig Kommentare à la „Urgh – shit – Ukulele, haha“ gelesen habe. Mir schwante jedoch, dass es mit diesem Ausreißer eine gewisse Bewandtnis haben könnt, denn Portishead sind ja eventuell die Strohköpfigsten nicht. Wenn dir noch was dazu einfällt, immer her damit!)
Was waren das nur für Lyrics-Seiten ? Puh…
Mit neuen Erkenntnissen im Gepäck werde ich mich sicher in nicht allzu ferner Zukunft wieder melden, „Third“ wurde aber für einige Tage zur Seite gelegt. Rund 25 Durchgänge in 2 Wochen war wohl etwas zuviel des Guten.
Carrot FlowerJa, aber dieses Runterziehen ist eben nur eine Art Miterleben bis zu einem gewissen Grad, ebenso wie der Horrorfilm. Es ist eine Inszenierung, du wahrst eine gewisse Distanz – du würdest dir keinen Horrorfilm freiwillig anschauen, wenn du nicht wüsstest, dass du keine Gefahr läufst, deine Eingeweide um den Kopf gewickelt zu bekommen. Das nennt man ja „Angstlust“, und vielleicht gibt es für düstre Musik dann so etwas wie „Trauerlust“. Melancholie halt.
Das ist richtig. Das schließt meine Aussagen aber nicht zwangsläufig aus. Zumal man dann ebenso anführen muss: Wahrt der Künstler selbst nicht auch eine gewisse Distanz zu seiner Kunst ? Wohl dem Musiker, der selbstzerstörende Musik schafft, diese aber nicht – zumindest etwas – abspalten kann. Insofern der Künstler nicht ausschließlich persönliches über sich erzählt, also seine Lage seinerseits beschreibt, bleibt er doch ein distanzierter Erzähler, oder nicht ?
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Hold on Magnolia to that great highway moon