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Ja. Ach, ja. Eigentlich hat mich kein anderes Album so enttäuscht wie dieses. Natürlich ist es schön, natürlich sind das wundervolle Songs, die sie da covert. Natürlich singt sie großartig wie immer. Sie hat ein fantastisches Team an Studiomusikern. Und ihre Gäste sind namhaft und vorzüglich. Und genau da beginnt mein Problem. Alles ist auf diesem Album auf sie zugeschnitten – nun ja, fast alles, und ihre Gäste sind meistens so in den Hintergrund gemischt, dass man erst im Booklet findet, dass da jetzt gerade Herr Cave, Herr Wainwright oder Herr Richards singt. Das Ganze ist in der Regel aufs Gepflegteste getragen – „gediegener Kammerpop“ nennt es Gunther Reinhardt im Rolling Stone, 11/08. Und wirkt dabei insgesamt leider – kunstgewerblich.
[indent]Marianne Faithfull – O O Baby (S. Robinson, P. Moore); Easy come easy go, naïve.
Nach dem ruppigen und sperrigen “Before the Poison” hätte ich mir mehr Mut gewünscht, aber Marianne Faithfull setzte vielleicht(?) auf „Nummer Sicher“ und kooperierte erneut nach zwanzig Jahren mit Hal Willner. Dieser hatte schon „Strange Weather“ mit ihr gemacht, und auch für dieses Album gilt, dass es gute Momente hat, aber auch leider … kunstgewerblich ist und nicht durchgängig überzeugt … Dabei zeigt gerade „O O Baby“ mit Antony Hegarty, was man hätte machen können – ein echtes Duett, eine herrlich bombastische Instrumentierung … Ganz, ganz große Klasse ist das. Warum nicht mehr davon? Warum wurden nicht mehr Spannungsfelder zwischen Gastgeberin und Gästen inszeniert? Nun ja – schön ist es trotzdem.
Rolling Stone *** ½/5
http://www.rollingstone.de/news/article.php?article_file=1225382388.txt
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Say yes, at least say hello.