Re: 20.12.2008 – Jahresrückblicke von Lucy Jordan und Herrn Rossi

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Metalmama

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“Ich stieg mit meinen Koffern aus, der Zug fuhr ab,” so Geoff Barrows in der Spex 314. „Da stand ich allein auf einem Bahnhof, mitten auf dem Land, und niemand holte mich ab.“ Für Barrows wohl der Moment, wo ihm endgültig klar wurde, wie fremdbestimmt die vorhergehenden Jahre gewesen sein müssen. So war es denn wohl auch ein kollektiver Band-Burnout, eine selbstverordnete Arbeitspause und keine Bandauflösung, die zum zehnjährigen Schweigen von Portishead geführt hatte. Als sie im letzten Jahr verkündeten, wieder gemeinsam im Studio zu sein, erklärten sie auch sogleich, Zeitzwängen würden sie sich nicht unterwerfen. Wenn das Album fertig sei, dann sei es eben da. Und es kam!

[indent]Portishead – Machine Gun (G. Barrow, B. Gibbons); Third, Go! Discs Ltd.

“’Third” ist kein Update des Trademark-Sounds, keine lineare Weiterentwicklung. ‚Third’ ist unverkennbar Portishead und ist doch ganz anders, hat eine Intensität, ja, Körperlichkeit, die man auf den ersten beiden Alben nirgendwo findet.“ (Maik Brüggemeyer, RS 05/08). Das hängt vielleicht auch besonders damit zusammen, dass Beth Gibbons überirdische Stimme auf diesem Album pur und unzerschreddert erklingt – und überhaupt sehr viele Einflüsse ihres „Rustin Man“-Albums eingeflossen zu sein scheinen, bei dem ja auch Adrian Utley und Geoff Barrows nicht unbeteiligt waren. „Das dritte Siegel ist gebrochen, und wir sehen den Himmel offen.“ Schöner kann man dieses Album nicht beschreiben, Maik Brüggemeyer!

Rolling Stone *****/5 (Album des Monats)
Visions 8,3/10(12)

http://www.laut.de/lautstark/cd-reviews/p/portishead/third/index.htm

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