Re: U2 – No Line On The Horizon

#6930299  | PERMALINK

zappa1
Yellow Shark

Registriert seit: 08.07.2002

Beiträge: 87,195

IrrlichtGleichermaßen vielleicht nicht, aber doch, ich könnte schwören, es gibt sie, diese Konsensbands oder Künstler. ..oder Blondie, oder?

Auch wenn’s kurz off topic ist. Blondie ist da ein eher schlechtes Beispiel.
Sie haben zwar hier im Forum einen relativ hohen Stellenwert, das war aber nicht immer so. In den 70er Jahren waren die Grabenkämpfe recht hoch unter den Fans. Da konnten viele ihren musikalischen Werdegang, speziell natürlich auf Debbie bezogen, nicht gut heissen. Von „Die Punkerin, die zur Disco-Maus mutierte“ bis „Verräterin“ war da alles vorhanden. Ich fand das damals sehr befremdlich.
Naja, gab seinerzeit schon Leute, die Pop nicht verstanden haben…;-)

Und bei U2 sind die Gräben wohl noch viel tiefer und scheinbar unüberwindbar.
Mir sind U2 relativ egal, sie haben mich noch nie besonders berührt, schon von Beginn an nicht, aber diese Kluft, die sich im Laufe der Zeit zwischen den Fans und Gegnern auftat, hat mich immer schon etwas erstaunt.
Und deshalb kann ich mich dem Beitrag von itasca (586) in vollem Umfang anschließen. Ne sachliche Diskussion ist kaum möglich.
Und ich frage mich auch, was es eigentlich ist, was so schrecklich an U2 sein soll? Gut, ich kann auch nicht viel damit anfangen, es gibt zwei Hand voll Songs, die ich großartig finde, ansonsten rauscht das meiste an mir vorbei, aber sie stören mich auch nicht.
Aber so ein Zwischending ist bei U2 anscheinend nicht möglich, entweder man liebt sie oder man hasst sie. Seltsame Geschichte.
Und die Diskussion wird beim nächsten Album wieder genau so verlaufen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche oder eine mindestens 2-jährige Diskussion über die Ticketpreise der Stones, die auf jeden Fall wieder kommen wird, sollten die Stones noch mal ne Tour ankündigen.
Eigentlich alles recht langweilig und reine Zeit und Energieverschwendung.

Was mir auch immer wieder Rätsel aufgibt, ist diese unglaubliche Verachtung Bono gegenüber. Ich frage mich immer, was der Mann eigentlich so unglaublich Böses getan hat. Okay, er äussert sich zur Politik, zu allem möglichen, nutzt seine Popularität, Dinge anzuprangern, aber was ist daran falsch? Wenn Herr Hinz aus Kunz das selbe auf irgendeiner Demo oder sonstigen politischen Veranstaltungen sagen würde, dann würde man ihm aplaudieren, weil man ja im Grunde in den meisten Fällen die selbe Meinung hat, aber wenn Bono das tut, dann ist das peinlich und er nervt.
Und das gilt nicht nur für Bono, auch bei anderen Künstlern, ob sie nun Sting, Campino, Geldof, Springsteen oder wie auch immer heissen.
Sie wollen im Grunde das gleiche wie die meisten von uns, aber sie sind dann plötzlich peinliche Gutmenschen. Irgendwer, ich weiß nicht mehr wer, schrieb im Forum mal „Gutmenschen sind mir sowieso suspekt“. Ich frage mich nur warum. Warum ist jemand, weil er Misstände anprangert gleich ein Gutmensch und suspekt? Seltsames Phänomen, das ich wohl nie begreifen werde.

So, das musste jetzt gesagt werden, dabei interessieren mich U2 ja eigentlich gar nicht…:-)

.

--

„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102