Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 07.12.2008 › Re: 07.12.2008
Wolfgang Doebeling
@ waMeine Vermutung fiel etwas, sagen wir, surreal-patzig aus, weil die Antwort auf Deine und Dougs Frage so offenkundig ist. Musik, erst recht traditionelle, ist integraler Bestandteil einer gewachsenen Kultur, zu der auch andere Kunstformen gehören, aber auch Sprache, soziale und politische Zusammenhänge, Medien und Mentalitäten. Ganz zu schweigen von Landschaften, ohne deren Beschreibung kaum ein Folk-Song auskommt. Je fremder dies alles, desto schwieriger auch der „Zugang“. Reisen hilft. Lesen auch. Das Verstehen kommt mit der Zeit. Dougs Idee, das Problem der Mittelbarkeit von Musik ins Philosophicum zu verlagern, ist eine gute. Andererseits erinnere ich mich an eine Jahre zurückliegende Korrespondenz mit ihm (per PN), die seinen Mangel an Interesse für Britisches und meinen für Bajuwarisches zum Inhalt hatte: ohne Annäherung. Oder spielt mir da mein Gedächtnis einen Streich, Doug?
Dein Gedächtnis ist noch auf Zack. Wenngleich ich das Wort Annäherung in dem Zusammenhang überhaupt nicht verwenden würde. Ich wollte ursprünglich nur wissen, ob oder falls nein (, warum nicht) Du Dich mit Musik aus anderen „Kulturkreisen“ beschäftigst. Das hast Du hier auch wieder ganz kurz und damals ausführlicher erklärt. Und ich verstand es anschließend und verstehe seitdem die Argumente sehr gut. Nur ich übernehme sie nicht für meine Herangehensweise – obwohl ich schon immer wieder mal darüber reflektiere. ((Das gilt wie wir wissen ja für andere Facetten Deines Wertekanons auch. )) Ich glaube, ich mache im Philosophicum wirklich demnächst mal einen Thread dazu auf, obwohl hier meine auslösende, weiter obige, abstruse Bemerkung mitnichten in diese Richtung leiten sollte.
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