Re: Morrissey – Years Of Refusal

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big-hat

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j.w.Wobei ich auch sagen muss, dass seine Texte für mich langsam doch arg im eigenen Saft schmoren, …

Dieser Kritik kann ich grundsätzlich folgen. Als ich „Mama Lay Softly..“, „Something Is Squeezing…“ und „I Throw My Arms…“ zum ersten Mal hörte (live im Konzert), dachte ich auch: Ok, das läuft nach dem Prinzip „mehr vom Gleichen“. Andererseits sehe ich nach wie vor weit und breit keinen anderen Sänger, der entsprechende Inhalte ähnlich pointiert auf den Punkt bringt. Morrissey selber beschwert sich ja gerne darüber, dass den Songs der meisten zeitgenössischen Popstars kaum irgendwelche Gedanken oder Reflexionen zu entnehmen sind; eine Kritik, der ich weitgehend zustimme. Wahrscheinlich wird in 20 Jahren irgendein 18jähriger aus Pittsburgh/Tennessee „I’m Throwing My Arms Around Paris“ hören und den Eindruck haben, der Song sei exakt für ihn geschrieben worden.

Mehr noch: Die genannten Tracks (vielleicht mit Ausnahme von „Mama..“, das mich dann doch unangenehm an Heintje erinnert) haben allemal das Potenzial zu instant Morrissey classics, wie ich nach ein paar wenigen Durchläufen festzustellen glaube. Für eine Besternung oder dergleichen ist es noch zu früh, aber ich bin sicher, dass „Years of Refusal“ seinen Platz im Morrissey-Oeuvre finden wird.

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