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Ich habe das Album zweimal durch und keine Lust, es je wieder anzuhören. Ich höre hier muskulöses, hemdsärmeliges Gerocke, das mich kalt lässt und befremdet. Mir gefällt der Gitarrensound nicht, und der Schlagzeuger spielt ziemlich viel, aber ich finde es nicht effektiv. Die Musik ist auch nicht kitschfrei: Der Wille, sich groß in Szene zu setzen, wird nicht genügend durch Geschmack ausbalanciert. Wenn es nicht Morrissey wäre, der da singt, würde ich gar nicht bis zum Ende durchhalten – der Gesang ist klar und kraftvoll. Ich höre aber keinen einzigen überragenden Song.
Richtig gefallen haben mir eigentlich nur zwei der zwölf Stücke: „I’m throwing my Arms around Paris“, weil es melodisch attraktiv ist, ein angenehmer Popsong, und „You were good in your Time“, weil ich diese Art von Schleicher immer mag – der Track könnte aber besser klingen (die Streichersounds…). Zu den besseren Tracks zähle ich noch „It’s not your Birthday anymore“, wegen seines Aufbaus, und „I’m OK by myself“, wegen Drive und Drama. „When last I spoke to Carol“ ist sicher auch bemerkenswert, weil der Track so bizarr klingt (Fiesta Mexicana?), aber gut finde ich das nicht. „Mama…“ ist eigentlich kein schlechter Song, aber die Band drückt solange auf alle Knöpfe, bis der Schlock-Rock-Faktor im roten Bereich liegt. Manches ist einfach nicht meine Musik, wie der breitbeinige ROCK von „Something is squeezing my Skull“, dessen Finale mir sogar auf die Nerven geht („Don’t gimme anymore!“). Anderes ist nach jedem Maßstab medioker, wie „All you need is me“ oder „Sorry doesn’t help“.
Ich brauche dieses Album nicht. Mir reicht die Single.
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To Hell with Poverty